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Neues aus Afghanistan: Was war wichtig im März?

Unsere Autorin Sahar Reza fasst in ihrer monatlichen Kolumne die wichtigsten Ereignisse in ihrer Heimat Afghanistan zusammen. Auch aus dem Monat März gibt es wieder viel Neues zu berichten.

Afghanistan from the Pamir highway

Die Ereignisse in Afghanistan im Februar findet ihr zusammengefasst hier

Neujahrsfeier in Afghanistan

Die Afghanen feierten Nawruz, das neue Jahr 1400 (Persischer Kalender, Sonnenjahr) mit dem Wunsch nach einem dauerhaften Frieden. Die Festivalfeier begann mit dem traditionellen Hissen der Flaggen in der Blauen Moschee in der Stadt Mazar.  Afghanen kamen aus verschiedenen Teilen des Landes. Frieden war das Hauptthema für diejenigen, die bei der Feier waren.

Mit dem Beginn des neuen Jahres begann auch ein neues akademisches Jahr. So eröffnete Präsident Ghani das neue Schuljahr, indem er die Glocke an der Amani High School in Kabul läutete. Er betonte die Notwendigkeit einer qualitativ hochwertigen Bildung im Land. Gleichzeitig kündigte er an, 1800 neue Schulen im ganzen Land zu bauen.

Anschlag auf Polio-Impfkampagne

In der Provinz Nangarhar wurden bei zwei separaten Vorfällen drei Mitarbeiterinnen der nationalen Polio-Impfkampagne niedergeschossen. Die Polio-Kampagne gilt als wichtiger Schritt zum Schutz der afghanischen Kinder. Die französische und die US-Botschaft in Kabul sowie die EU verurteilen den Vorfall. Und sie bezeichnen die grausame Tötung von 3 Impfhelferinnen gegen Polio als einen weiteren Schritt, die Zivilbevölkerung ins Visier zu nehmen.

Der Geschäftsträger der US-Botschaft in Kabul, Ross Wilson, erklärte, dass die Angriffe auf die Mitarbeiter der Polio-Kampagne „eine totale Missachtung des menschlichen Lebens zeigen. Solche Angriffe sind ein direkter Affront gegen den Traum der Afghanen, ein besseres Leben für ihre Kinder aufzubauen. Mein tiefes Beileid für die Familien der Opfer, während wir Gerechtigkeit fordern“, sagte Wilson.

Cricket

Drei afghanische Cricket-Spieler werden an den Wettbewerben der indischen Liga teilnehmen. Rashid Arman, Mujib Zadran und Nabi Khel werden alle für das Sennheiser-Team von Hyderabad in Indien spielen.

Friedenskonferenz

In Doha trafen sich Vertreter*innen der UN, der Türkei, Katars sowie der USA mit dem Friedensverhandlungsteam der Islamischen Republik Afghanistan. Sie wollten über die Tagesordnung der bevorstehenden afghanischen Friedenskonferenz in Istanbul sprechen.

Aufforderung zum Rücktritt

Am Freitag, dem 2. April forderte Gulbuddin Hikmatyar, der Führer der Hizb-e-Islami in Kabul bei einer Kundgebung vor seinen Anhängern den Präsidenten Ashraf Ghani zum Rücktritt auf.

Er erklärte: „Sie sollten die Forderung des Volkes akzeptieren und ihre ‚bösen Taten‘ beenden und für den Übergang der Macht an eine neue Regierung bereit sein.“

„Durch die Organisation dieser Demonstrationen wollen wir Druck auf die Regierung ausüben und den nationalen und internationalen Parteien die Botschaft vermitteln, dass unser Volk der amtierenden Regierung überdrüssig ist und einen sofortigen Wechsel will.“

Bisher hat die afghanische Regierung nicht auf seine Äußerungen reagiert. (Bokhdi News)

Rückgang der Frauenquote in den afghanischen Medien

Die Anzahl der Frauen, die für die afghanischen Medien arbeiten, ist aufgrund der Sicherheitsbedrohungen in den letzten Monaten um 18 % zurückgegangen. Das Komitee für die Sicherheit von Journalisten*innen berichtete, dass aufgrund seiner Umfrage mehr als 300 Journalistinnen und Medienmitarbeiterinnen ihre Arbeitsplätze verlassen haben. Als Gründe gaben sie Sicherheitsbedrohungen, finanzielle Probleme in den Medienunternehmen aufgrund von COVID 19 und niedrige Gehälter an.

Nach den Ergebnissen der Umfrage gibt es keine weiblichen Reporterinnen in 8 Städten darunter: Ghor, Nimroz, Sar-e-pul, Laghaman, Parwan, Kapisa, Uruzgan, Wardak. Während Frauen in anderen Abteilungen von Medienunternehmen arbeiten.

Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass es in den 5 Städten Nuristan, Kunar, Paktia, Paktika und Zabul (Tolo News) keine weiblichen Medienmitarbeiterinnen gibt.

Hydroelektrische Dämme

In Jaji Maidan in der Provinz Khost wurde der Bau von zwei hydroelektischen Dämmen abgeschlossen. Zainullah Nasimi, der für das Projekt verantwortlich ist, sagte, dass jeder dieser Dämme eine Kapazität von 115 Kubikmetern Wasserspeicher hat.

Sicherheitslage in den nördlichen Provinzen

Präsident Ashraf Ghani überprüfte die Sicherheitslage in den nördlichen Provinzen. Marshal Dostum, der an dem Treffen teilnahm, sagte, dass praktische Pläne für die Sicherheit der Autobahnen Faryab-Mazar und Kunduz-Kabul von den aufständischen Gruppen erforderlich sind. Der Präsident begrüßte die Sicherheitspläne und rief zur Umsetzung der Ideen auf, die diskutiert wurden.

Konferenz in Moskau

 Die afghanische Delegation u.a. mit Dr. Abdullah Abdullah, Leiter des High Council für nationale Versöhnung, sowie weitere politische Führer und Friedensunterhändler verließen Kabul nach Russland zur Moskau- Konferenz über den afghanischen Frieden. Diese fand am 18. März statt.

Explosion

Eine Explosion in der Kotal Khair Khana Road tötete am 18. März   drei Zivilist*innen. Elf weitere Personen wurden verletzt.

Eine Mine am Straßenrand verursachte die Explosion, als ein Minibus mit Mitarbeiter*innen des Ministeriums für Information, Technologie und Kommunikation unterwegs war. Die Polizei bestätigte den Tod von 3 Frauen und 11 Verletzten bei dem Vorfall. 2 weitere Fahrzeuge wurden bei dem Vorfall zerstört. Unter den Verletzten waren die Insassen der beiden beteiligten Fahrzeuge. Während die Sicherheitskräfte den Taliban die Schuld gaben, bestritten diese jegliche Beteiligung an den Vorfällen.

Weitere Kämpfe

In Jalalabad Nangarhar kam es zu Kämpfen zwischen den Soldaten und Angehörigen der ISIS- Gruppe. Hierzu wurden keine weiteren Berichte veröffentlicht. ( 3. März Bokhdi News )

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Sahar kommt aus Afghanistan und hat ihre Kindheit in Pakistan verbracht. Ihr Studium der  hat sie in Indien und Hamburg (Master Politik- und europäischen Rechtswissenschaft) absolviert. Sie hat im Management und im Journalismus gearbeitet. Seit langem setzt sie sich für Menschenrechte (besonders Frauen-, Kinder- und Flüchtlingsrechte) ein. Für kohero (früher Flüchtling-Magazin) ist sie seit 2017 aktiv. „Ich arbeite für das kohero-Magazin, weil das Magazin mir eine Stimme gibt und ich habe die Möglichkeit, über verschiedene Themen zu schreiben und kann in meinem Arbeitsbereich Journalismus in Deutschland weiterarbeiten und aktiv sein.“

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