In dem Dokumentarfilm „EVEN AFTER DEATH“ kommen Überlebende und betroffene Akteur*innen zu Wort. Sie rücken die Problematik um das Wahren der Menschenwürde über den Tod hinaus in den Fokus.
Inhalt
Unvermittelte und hektische First Person-Aufnahmen ziehen die Zuschauerschaft von Beginn an in ihren Bann und erzeugen eine bedrückende Enge. Nachgestellte Szenen zeigen eine nächtliche Flucht über das Mittelmeer und enden mit Havarie und Verzweiflung.
Die Geschichte von Fereshta, einer afghanischen Frau, die diese Route überlebte, steht in der Folge sinnbildlich für das Schicksal aller ertrunkenen oder verschollenen Geflüchteten. Interviews mit Seenotretter*innen, Anwohner*innen, Gerichtsmediziner*innen und -experten*innen fügen dem Werk verschiedene Perspektiven hinzu. So gibt Dr. Pavlidis, Mitarbeiter des Labors für forensische Wissenschaften in Alexandroupolis, Griechenland Einblick in riesige Sammlungen persönlicher Habseligkeiten aufgefundener Leichname.
Beim gemeinsamen Gang über einen Friedhof mit einem Imam zeigt sich der Konflikt von Begräbnissen von Muslimen/as in christlichen Grabstätten. Der Film prangert das Reduzieren der sogenannten Flüchtlingskrise auf ein griechisches Problem an. Darüberhinaus ruft er die EU zu einem verantwortungsvollen Handeln auf.
Produktion
Für die Produktion ist ReFOCUS MEDIA LABS unter der Leitung von Douglas F. Herman und Said Reza Hossini Adib in Kooperation mit Minority Rights Group International verantwortlich. Konzept und Aufnahmen stammen von Überlebenden der Mittelmeerroute.
Das Projekt wird von EU-Geldern subventioniert. Ursprünglich war die Premiere für das Movies That Matter Film Festival im März 2020 in Den Haag vorgesehen. Durch Corona verschiebt sich die Erstaufführung auf den 01. Oktober 2020 zum Berlin Human Rights Film Festival.