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Wohnungssuche in Hamburg

Die Wohnungssuche in Hamburg ist schwierig.  Dieses Problem ist seit 2014 immer größer geworden.

Aus meiner Erfahrung war es vor dem Krieg in Syrien auch wie hier in Deutschland, aber dort gibt es ein anderes System, weil es in Syrien keine Wohnungsgesellschaften, keine Wohnungsunternehmen gab, die vom Staat aus für die Bürger Wohnen fördert. Ich möchte zeigen, dass die Wohnungssuche nicht nur  für Migranten schwierig ist, sondern es für alle ein großes Problem ist. Ein deutscher Freund von mir hat mir gesagt, dass er dafür mehr als ein Jahr suchte.

Das Wohnungsunternehmen Saga

Seit fast fünf Monaten suche ich über das Wohnungsunternehmen Saga nach einer Wohnung für drei Personen. Nachdem ich die Wohnungssuch-Angaben ausgefüllt hatte, habe ich mich mit vielen Mitarbeiter/innen der Saga während der Besichtigungen der Wohnungen getroffen und nette Gespräche über die  Wohnungen mit ihnen geführt. Nach vielen Besichtigungen mit den Mitarbeiter/innen wurden einige sehr freundlich und wie andere Wohnungssucher habe ich über meine Email-Adresse Wohnungsangebote erhalten. Mehr als vierzig Besichtigungen habe ich in den Hamburger Stadtteilen Horn, Veddel, Wilhelmsburg, Harburg und anderen Stadtteilen gemacht. Fast alle Wohnungen, die ich besichtigt habe, waren für uns gut geeignet.  Leider wurden alle diese Wohnungen an andere vermietet. Die Wohnungssuche war also nicht erfolgreich.

Viele freundliche Absagen

Folgenden E-Mail-Text schickte mir die Saga so oder so ähnlich, viele Male nach einer Besichtigung:

Sehr geehrter Herr Mezher,
kürzlich haben Sie die Wohnung…  besichtigt und hätten diese gern angemietet.
Leider haben wir uns für einen anderen Interessenten entschieden.
Wir bedanken uns für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach einem neuen Zuhause.
Mit freundlichen Grüßen

Nicht aufgeben, immer weiter suchen

Vor zwei  Monaten habe ich, mit nur zwei anderen Interessenten, ein Wohnungsangebot in einem Hamburger Stadtteil bekommen. Diese Wohnung brauchte nicht nur eine neue Küche und musste neu gestrichen werden, was fast 4000 € kosten sollte, sondern lag auch im dritten Stock in einem Gebäude ohne Aufzug. Außerdem war das Haus mehr als 1000 Meter von einer Bushaltestelle entfernt.

Die Mitarbeiterin wusste im Voraus, dass diese Wohnung uns aus gesundheitlichen Gründen nicht passen konnte, denn das steht klar in unserem Formular beim Unternehmen Saga. Ich weiß  nicht, warum sie uns diese Wohnungen angeboten hatte. Aber ich habe nach meiner Ablehnung dieses Wohnungsangebotes gewusst, dass ich meine Reihenfolge verlor, um ein neues Wohnungsangebot auf meine Email zu erhalten.  Wegen meiner Sprachkenntnisse konnte ich nicht darüber mit den Mitarbeitern diskutieren.  Meine Forderung war nur, meine neue Wartenummer auf der Warteliste zu erfahren. Sie haben mir bezüglich meiner Forderung gesagt: Das ist unmöglich, weil es so viele Faktoren gibt, die berücksichtigt werden müssen.

Falsches System?

Ich frage mich, warum machen es die Wohnungsunternehmen bei der Wohnungssuche nicht so: Bevor die Mitarbeiter zum Besichtigungstermin einladen, bereiten sie eine Liste der Wohnungssuchenden für diese Wohnung vor, die wirklich nur für die Menschen passt. Damit wird es klarer für alle Wohnungssuchende.

Alles andere bedeutet einen Mangel an Transparenz bei der Gewährung von Wohnungsangeboten an Registranden. Daher schlage ich vor, eine Reihe von Vorschriften für Wohnungssuchende nach klaren Kriterien zu regeln, damit man aus der Zufälligkeit der Verteilung von Wohnungen herauskommen kann.

Wenn die Unternehmen eine Anzeige im Internet veröffentlichen, ist das für sie der einfachste Weg, aber für die Wohnungssucher ist es dann unmöglich direkt und individuell nach einer Warteliste eingeladen zu werden. Diese Vorgehensweise, der Mangel an fairen Regeln und Chancengleichheit bei der Suche, ist für mich ein Schritt in Richtung Diskriminierung in der Gesellschaft.

Alles Glücksache?

Zum Schluss möchte ich nicht auch noch über die Zeit und das Geld sprechen, die durch nutzlose Besichtigungen verschwendet werden, weil das ein bekanntes Problem ist. Und auch das manche Leute von Korruption und Bestechung in diesem Bereich erzählen. Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt und habe auch keine Beweise, aber was ich glaube ist, dass man mehr Glück haben würde, wenn man ein Mitarbeiter/in bei einem Wohnungsunternehmen kennen würde.

Dieser Artikel entstand in einem Schreibtandem mit Tilla Lingenberg.

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