Al-Assads Regierung versucht jetzt mit seinem Militär die Stadt zu kontrollieren. Dabei ist es ihnen nicht wichtig, ob sie dort Menschen töten oder nicht. Das ist doch tatsächlich irre!!
Erinnerung an die Heimat
Im März werde ich 28 Jahre alt. Ich bin in Damaskus geboren und in Al-Zabadani aufgewachsen. In beiden Städten wohnten meine Freunde und ich habe viele Erinnerungen. Eine Stadt wie AL-Zabadani habe ich in meinem Leben nicht noch mal gesehen. So eine schöne Stadt, die zwischen den Bergen liegt und drum herum sind nur grüne Felder.
Ich habe viel Schlimmes dort erlebt und meinen Vater, Freunde und Bekannte durch den Krieg verloren.
In Damaskus habe ich während des Studiums gelebt und an der Uni BWL studiert. Da habe ich mich jahrelang ehrenamtlich in einem Projekt RBCs (Red Blood Cells) engagiert. Es war ein Projekt von Studenten für Studenten. Dabei ging es um wissenschaftliche Hilfe und zwar beim Lernen und bei der Vorbereitung auf die Prüfungen. Ich war dabei als ehrenamtlicher Grafik-Designer tätig. Parallel zu meinem Studium habe ich als Vorarbeiter in einer Druckerei neben der Uni gearbeitet.
Einwanderung und Engagement in Deutschland
Vor ca. 2,5 Jahren bin nach Deutschland eingewandert und wohne seit einem Jahr in Hamburg. In dieser Zeit habe ich mich mit der deutschen Sprache intensiv beschäftigt, bis zum C1 Niveau gelernt und die Prüfung geschafft. Momentan bin ich ein Praktikant bei Vossloh rail Service GmbH in Harburg und arbeite auch für SwaF (Start with a Friend).
Ich habe mit SwaF fast alles gemacht. Am Anfang war ich ein Teilnehmer im Team und danach als Ehrenamtlicher tätig. Seit Januar bin ich ein Fellow in Hamburg. Das heißt, dass ich der Ansprechpartner in Hamburg und zuständig für die Team-Organisation bin.
So wie jeder von uns möchte ich ein erfolgreiches Leben führen und mich mehr in der Gesellschaft integrieren. Dafür muss man zuverlässig sein und darf auf keinen Fall aufgeben.
Heimatgefühl
Die Integration ist für mich eine große Herausforderung. Ich beschäftige mich mit der deutschen Kultur, um irgendwann das Gefühl zu haben, dass Deutschland für mich wie meine Heimat ist. Teilweise habe ich dieses Gefühl, aber noch nicht so ganz. Das dauert noch ein bisschen, bis man sich in einem neuen Land wohl fühlt. Ich kann sagen, dass ich selbst auf einem guten Weg bin, weil ich jetzt viele Freunde habe und mich nicht mehr fremd fühle.
Heimat ist für mich da, wo mein Herz ist und wo ich mich sicher und wohl fühle. Man darf aber nicht vergessen, dass Integration keine Einbahnstraße ist. Das bedeutet, dass das Heimische auch für uns offen sein sollte, um den Prozess zu vereinfachen!
Was sollen die Deutsche machen? Was glaubst du? Es wurde mir mehrere Mals gesagt „über euch zu reden ist anderes als mit euch zu reden“. Da es immer noch Missverständnisse gibt, sollten die Deutschen mehr über uns erfahren ohne Vorurteile bzw. Vorwürfe. Daher würde ich die Deutschen ermutigen und sage: Es ist auch leicht uns anzusprechen und wir beantworten gerne alle eure Fragen.