Der Autor will mit seinem Buch bei Deutschen um mehr Verständnis für Flüchtlinge werben und zugleich Flüchtlinge ermutigen, sich in die deutsche Gesellschaft einzubringen.
Als zwölfjähriger, unbegleiteter Flüchtling kam er nach Deutschland. Mit viel Ausdauer und Energie als Tellerwäscher und durch Putzjobs verdiente er sich Geld. Er machte das Abitur, studierte Medizin, absolvierte seine Facharztausbildung zum Herzchirurgen und wurde deutscher Staatsbürger. Umes hat aber auch Ablehnung und Diskriminierung erlebt und berichtet darüber – ohne anzuklagen, ohne zu verallgemeinern. In Diskotheken wurde ihm der Einlass verwehrt, Patienten lehnten es ab, von dem dunkelhäutigen Arzt behandelt zu werden. Viele Menschen sahen nicht ihn als Menschen, sondern nur seine Haut, und die ist schwarz. In der Klinik hält man ihn mal für den Putzmann, mal für den Koch.
Mit Andersdenkenden in einen Dialog kommen
„Ich halte es für wichtig, mit dem Andersdenkenden in einen Dialog zu kommen, auch wenn es viel Geduld und Energie kostet. Wenn wir die nicht investieren, ändern wir niemanden. Mit unserer Hilfe haben sie vielleicht die Möglichkeit, über ihren eigenen Schatten zu springen, jeden Menschen als Menschen zu sehen und keine Unterschiede zu machen. Der Fremde bleibt nur so lange fremd, wie er sich als Fremder fühlt und von der Gesellschaft als Fremder wahrgenommen wird.“
Das Buch beginnt mit einem Familientreffen bei der Schwester in London und endet mit dem Tod des geliebten Vaters – ohne dass er ihn über seine Homosexualität aufklären konnte. Um ihn zu beerdigen, kehrt Arunagirinathan nach 23 Jahren in seine Heimat zurück. Auf dem Rückflug von Sri Lanka nach Deutschland wusste er, dass er jederzeit dorthin zurückkehren konnte, seine Kriegsängste waren verschwunden, aber beim Landeanflug auf Hamburg sagte er „Hier bist du zu Hause, Umes“
Mit Vielfalt die Gesellschaft bereichern
Umes rät allen Zugewanderten und Flüchtlingen: „Unsere gemeinsame Sprache ist Deutsch. Für Flüchtlinge und Zuwanderer ist es sehr wichtig, möglichst schnell die deutsche Sprache zu lernen. Nur so kann eine Ausbildung stattfinden, die Voraussetzung ist für einen wirtschaftlichen Aufstieg und eine Integration in die deutsche Gesellschaft….Durch Parallelgesellschaften werden die Integration und der Aufstieg in die neue Gesellschaft unmöglich gemacht. Wer Deutsch lernt und die deutsche Kultur annimmt, muss seine angestammte Kultur nicht vergessen. Mit ihrer Kultur und Vielfalt können die Zugewanderten sogar unsere Gesellschaft bereichern.“
In dem Buch erfährt man vieles über die tamilische Geschichte, Kultur, Menschen, vor allem aber über die Familie, ihren Stellenwert. Umes gibt immer wieder Tipps für eine Integration. Er hat es geschafft, er ist eingebürgert in Deutschland: „Für mich war das bis dahin Erreichte eine Bestätigung dafür, dass ich im Leben für Dinge kämpfen muss, einen langen Atem brauche und am Ende auch tatsächlich mein Ziel erreichen kann. Es motiviert mich, auch in Zukunft das Leben positiv zu sehen, egal, wie oft mir Hindernisse in den Weg gelegt würden.“
Am Donnerstag, den 1. März, 18:00 – 21:00 Uhr, in der Bernstorffstr. 118 lädt Bee4Change alle Interessierten zu der Veranstaltung mit Lesung ein, bei dem ihr Buch und Autor kennenlernen könnt.