Essen und Geselligkeit
Trauerrituale und Totengedenktage haben fast immer etwas mit Essen und Geselligkeit zu tun. Der Leichenschmaus ist für viele Familien, die sich nur selten sehen, eine wichtige Zusammenkunft. Dabei entseht ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Zur Auffrischung der positiven Erinnerungen an den Verstorbenen werden Geschichten und Anekdoten erzählt: „De mortuis nihil nisi bene“ (Von Verstorbenen soll man nur Gutes sagen).
Diese weltweit existierende Sitte stammt bereits aus vorgeschichtlicher Zeit.
Verschiedene typische Trauerspeisen
In verschiedenen Ländern gibt es verschiedene Rituale: in Deutschland serviert man Beerdigungskaffee mit Blechkuchen, im Südosten Europas eine Nudelsuppe oder Grütze. Das chinesische Leichenmahl enthält Tofu, denn weiß ist in China die Farbe der Trauer. In der jüdischen Tradition des Trauerns enthält die Trauermahlzeit runde Lebensmittel, z. B. gekochte Eier. Am Día de los Muertos (Tag der Toten) wird in Mexiko der Verstorbenen gedacht – Konditoreien produzieren Unmengen von Totenköpfen aus Zucker, Marzipan oder Schokolade, die die Namen der Toten auf der Stirn tragen.
Bei uns in Sibirien waren Begräbnisse immer eine soziale, öffentliche Veranstaltung. Man lud alle Nachbarn zum Traueressen ein. Es gab immer eine traditionelle orthodoxe Beerdigungsspeise: süßer Reis mit Rosinen und Nüssen und weiße Taschentücher zum Mitnehmen.
Feiertage zu Ehren der Toten
An dem Tag Allerseelen gibt es immer noch den Brauch eines gemeinsamen Trostmahls mit den Verstorbenen, meistens stellen die Verwandten Brot oder Gebäck ans Grab, zünden Kerzen an. Im Osten wird auch Hochprozentiges dazu getrunken und nicht selten wird die Flasche mit den Toten geteilt – die Hälfte gießt man einfach auf die Erde.
Essen zum Trost
Essen kann auch auf seelischer Ebene nähren und trösten – zum Beispiel hilft bei bei Traurigkeit und Kummer etwas Süßes wie Schokolade, denn Kakao zählt zu den stimmungsaufhellenden Zutaten, genauso wie: Vanille und Zimt, Ingwer, Banane, Nüsse oder getrocknete Datteln und Feigen. Versucht nicht alleine zu essen, ladet Freunde, Nachbarn oder Familie zur Mahlzeit ein!
Eure Genia L.