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Praktische Tipps zur Integration

Oft lese ich, dass sich Flüchtlinge mehr Kontakt zu Deutschen wünschen. Auch viele Deutsche sind aufgeschlossen und möchten mit ihren neuen Nachbarn aus Syrien, Afghanistan, dem Irak, Eritrea und anderen Ländern stammenden Nachbarn in Kontakt treten.

Aber wie kommt man in Kontakt?

Aus meiner Erfahrung möchte ich hier einige Beispiele nennen.

Da ich in Duisburg lebe und mein soziales Umfeld hier habe, kenne ich mich natürlich am besten mit Aktivitäten vor Ort aus. Viele der genannten Informationen lassen sich aber auch auf andere Städte übertragen.

Eine Möglichkeit ist, sich einem Verein anzuschließen, denn viele Deutsche sind in einem Verein aktiv. Es gibt Vereine für jedes nur denkbare Interesse, die meisten sind jedoch Sportvereine. Und manche bieten innerhalb ihres Vereins noch verschiedene Sportarten an, so wie der Polizeisportverein Duisburg, der sich bereits beim Frühstück der Flüchtlingshilfe Neudorf, auf das ich gleich noch zu sprechen kommen werde, vorstellte. Dort kann man von Karate über Fußball und Futsal bis Volleyball so ziemlich alles machen, was das Sportlerherz begehrt.

Einige Flüchtlinge aus meinem Stadtteil Duisburg-Neudorf spielen auch bei unserem Stadtteilverein, der Tura88, Fussball.

Dann haben wir um die Ecke noch einen sehr netten Schwimmverein, den DSV98. Dort kann man schwimmen, Wasserball spielen oder Triathlon machen. Dieser Verein sucht übrigens auch noch Trainer für die verschiedenen Bereiche, also falls jemand Interesse hat…

Letztendlich gibt es noch ein neues soziales Netzwerk, mit dessen Hilfe man seine Nachbarn besser kennenlernen kann. Dieses ist mittlerweile in sehr vielen deutschen Städten aktiv. Da jeder dort aber nur seine eigene Nachbarschaft sehen kann, kann ich nur für Duisburg-Neudorf sprechen. Hier gibt es jeden Monat einen Stammtisch, bei dem man sich gegenseitig kennenlernen kann. Auch dies ist eine gute Gelegenheit, Kontakt zu Deutschen zu knüpfen.
Darüber hinaus hilft man sich gegenseitig, unternimmt etwas zusammen, etc.
Diese Nachbarschaftsplattform nennt sich

Kommen wir schließlich zum Nachbarschaftsfrühstück, einem Gemeinschaftsprojekt der Flüchtlingshilfe Neudorf und der Künstler vom Kultursprung e.V., das sich mittlerweile zu einer festen Institution im Stadtteil Neudorf entwickelt hat. Hier treffen sich jeden 1. Samstag im Monat Flüchtlinge und Alteingessene, um gemeinsam zu frühstücken, über Gott und die Welt zu plaudern und sich besser kennenzulernen. Oft treten auch Künstler auf oder es stellen sich Vereine und Initiativen vor.
Teilnehmen kann jeder, der möchte. Man sollte lediglich einen Beitrag zum Büfett (was genau, ist jedem selbst überlassen) mitbringen und es wäre natürlich genial, wenn sich jemand bereit erklärt, beim Auf- oder Abbau zu helfen. Das Frünstück selbst geht von 10 bis 13 Uhr und die Ersten finden sich zum Aufbau ab 9 Uhr ein.

Ich hoffe, ich kann mit diesen Informationen dem einen oder anderen weiterhelfen.

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2 Antworten

  1. Liebe Astrid,
    die Tipps sind sehr gut.
    Nach meiner Erfahrung gibt es fast flächendeckend Initiativen, die das Aufeinanderzugehen, Kennenlernen und Miteinander fördern. Und es gibt unzählige Menschen, die im Rahmen ihrer Ehrenamtstätigkeit oder privat, die Menschen versuchen zusammenzubringen. Unter anderem gibt es auch ein großes und enges Netzwerk zwischen den Flüchtlingen zum Austausch über Integrationsprojekte und multikulturelle Veranstaltungen für die Menschen, die sich in Deutschland neu orientieren müssen.
    Es herrscht kaum ein Mangel an Angeboten.
    Aber auffällig ist, dass oft diese Angebote in Relation zu der Zahl der Flüchtlinge oder neu Aufgenommenen kaum angenommen werden.
    Man kann jetzt über die Ursachen spekulieren.
    Mag sein, dass genau die Menschen, um die es geht, kaum gefragt werden, wie sie sich Integration vorstellen. Dass wir als Deutsche denken zu wissen, wie wir das gemeinsame Miteinander fördern können. Dabei vergessen wir oft, dass das Kennenlernen und Miteinander ein Treffen in der Mitte ist. Aber bevor man sich dort trifft, müssen beide Seiten aufeinander zugehen, das Tempo gegenseitig angepasst. Und da wir Deutsche hier in unserer Heimat klar im Vorteil sind, sollten wir allein aus Rücksichtnahme das Tempo etwas drosseln und den Menschen Zeit geben einen Schritt nach dem anderen zu machen.
    Nach dem Motto: Begleiten und nicht Schieben.

    1. Hallo Anonym,
      es tut sehr gut das zu lesen, was man sich die ganze Zeit schon denkt und somit ein bisschen bestätigt wird. Ich habe in unserem Helferkreis genau diese Erfahrung gemacht, dass die Hilfen oft nicht so angenommen werden und dann ist die Entäuschung seitens der Helfer groß. Mein Werben um Verständnis kam dann nicht immer gut an.

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