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Neues aus Afghanistan: Februar 2021

Unsere Autorin Sahar Reza fasst in ihrer monatlichen Kolumne die wichtigsten Ereignisse in ihrer Heimat Afghanistan zusammen.

Neues aus Afghanistan: Februar 2021

#stopkillingafghans #afghanlivesmatter

Dieser Monat war einer der härtesten für die Afghanen in jeder Hinsicht. Es tut mir leid, dass ich mit einer schlechten Nachricht beginne, aber es gab einen neuen tragischen Vorfall in Kabul am 21.Februar. Deshalb unterstütze ich die oben in der Überschrift  genannten Hashtags.

Wieder Explosionen in Kabul

Eine Explosion auf dem Baraki-Platz in Kabul tötete am 21. Februar  4 Menschen und verwundete 6, wie Tolo News berichtet. Unter den Verwundeten befand sich eine Frau mit ihren zwei Töchtern. Diese waren verwundet und riefen nach der Explosion ihre Mutter. Aber die Mutter lag ebenfalls bewusstlos auf der Straße. Ein 8-jähriges Kind namens Surab war unter den Getöteten. Er arbeitete auf den Straßen Kabuls und verkaufte Kaugummis mit seinem Bruder. Der Bruder war Augenzeuge bei Surabs Tod. Er und sein Bruder sind und waren die einzigen Ernährer der Familie.

Dies war nicht die einzige Explosion in diesem Monat. Es gab noch viele weitere Explosionen in Kabul und in anderen Provinzen. Nun leben die Zivilisten in Angst und trauern jeden Tag mit den Familien, die ihre Angehörigen verloren haben.

Am 10. Februar tötete eine Explosion den Chef des 5. Distrikts von Kabul und zwei seiner Sicherheitsleute, als sein Fahrzeug zerriss.

Am 2. Februar wurde der Parteichef der Jamiat-i-Islah getötet. Eine Reihe von Explosionen verletzte auch andere Zivilisten in verschiedenen Teilen Kabuls.

Insgesamt wurden nach Angaben von Outlook Afghanistan vom 20. Januar bis zum 19. Februar bei Sicherheits- und Kriminalitätsvorfällen in Kabul fast 51 Menschen durch Explosionen, Attentate und bewaffnete Angriffe getötet. Darüberhinaus gab es 70 weitere Verwundete.

Friedensgespräche in Doha

Nach mehr als einem Monat Pause fanden wieder Friedensgespräche in Doha statt: Der Sprecher der Taliban bat die Arbeitsgruppen, ihre Treffen fortzusetzen, um die Agenda ihrer Verhandlungen abzuschließen. Abdullah Abdullah, Leiter des Hohen Rates für nationale Versöhnung, sagt, dass die Taliban weiterhin gewaltbereit und das afghanische Volk die Opfer sind. Er hat die Gruppe aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die Gespräche wieder aufzunehmen.

 Deutsche Truppen in Afghanistan

Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat erklärt, dass der Einsatz der deutschen Truppen in Afghanistan verlängert werden soll.

 Arbeit für arme Frauen

Naseema Ishazai hat in der südlichen Provinz Helmand für 300 Frauen aus ärmlichen Verhältnissen eine Möglichkeit zum Arbeiten geschaffen. Die Frauen nähen Sandalen, verarbeiten Tierhaut und weben Teppiche und Tücher, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. So werden die hergestellten Artikel auf dem Markt verkauft und die Frauen erhalten ihren Lohn dafür. Die Artikel werden auch in andere Provinzen wie z.B. Kabul und Herat verschickt.

Dürre und Hungersnot

Die Internationale Organisation für Migration hat davor gewarnt, dass der wenige Schnee und Regen in diesem Jahr im ganzen Land zu Dürre und Hungersnot führen könnten, denn die Landwirtschaft ist vom Regen abhängig. So könnten etwa 42 Prozent der Gesamtbevölkerung laut Pajhwok News von der Dürre betroffen sein.

Corona

Das Gesundheitsministerium hat am 22. Februar, 232 neue positive Fälle mit Covid 19 gemeldet. Gemäß der Statistik von Tolo News gab es 27 Todesfälle.

 Coronavirus-Impfung

Afghanistan hat offiziell sein Coronavirus- Impfprogramm gestartet. Die erste Runde Corona-Impfung beginnt mit 500.000 Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca aus Indien.  Die Gesundheitsbeamten sagten, dass die Regierung innerhalb der nächsten sechs Monate 20 Prozent der Bevölkerung impfen will.

 Korruption

Korruption bedroht die Zukunft Afghanistans: Präsident Ghani hat erklärt, dass eine Strategie zur Eindämmung der Korruption dringend erforderlich ist. Sie muss mit voller Kraft umgesetzt werden, um die Zukunft des Landes zu retten.

Hier  geht es zur Zusammenfassung von Dezember /Januar

 

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Sahar kommt aus Afghanistan und hat ihre Kindheit in Pakistan verbracht. Ihr Studium der  hat sie in Indien und Hamburg (Master Politik- und europäischen Rechtswissenschaft) absolviert. Sie hat im Management und im Journalismus gearbeitet. Seit langem setzt sie sich für Menschenrechte (besonders Frauen-, Kinder- und Flüchtlingsrechte) ein. Für kohero (früher Flüchtling-Magazin) ist sie seit 2017 aktiv. „Ich arbeite für das kohero-Magazin, weil das Magazin mir eine Stimme gibt und ich habe die Möglichkeit, über verschiedene Themen zu schreiben und kann in meinem Arbeitsbereich Journalismus in Deutschland weiterarbeiten und aktiv sein.“

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