„Ich habe in Syrien Jura studiert. Als ich nach Deutschland kam, musste ich feststellen, dass mein Zertifikat hier nicht anerkannt wird. Ich muss noch einmal von vorn anfangen. Das war nicht so toll, wenn man gerade fertig geworden ist, soll man noch mal neu beginnen. Aber man muss es versuchen. Ich will hier wieder Jura studieren, obwohl die meisten sagen, dass das sehr schwer ist und ich hier nicht zurechtkommen werde.
„Man muss es versuchen“
Aber egal, was ich studieren möchte, es wird auf jeden Fall schwierig, weil es in einer anderen Sprache ist. Und hier ist alles schneller. Bei uns ist nicht alles so organisiert wie hier, sondern chaotisch. Mir gefällt das hier sehr gut. Ich habe deutsche Freunde. Ich hatte auch schon für sechs Monate eine deutsche Freundin, aber das hat nicht geklappt. Sie hat mir Deutsch beigebracht und ich ihr Arabisch. Wir sind noch gute Freunde.
Meine Eltern haben viele Schwierigkeiten damit, hier in Deutschland zu leben. Mein Vater ist 50, ihm fällt es sehr schwer, eine neue Sprache zu lernen. Meiner Mutter geht es genauso.
„Die Bürokratie ist manchmal ein Problem“
Es ist alles so anders als bei uns. Die Bürokratie ist auch manchmal ein Problem. Meiner Meinung nach könnte es einfacher sein, damit wir schneller in den Arbeitsmarkt kommen und für die Gesellschaft nützlich sein können.
Ich bin jetzt 25 und muss neu anfangen. Es ist schwierig, auf etwas zu warten und es dauert so lange. In Syrien hätte ich mein eigenes Büro als Rechtsanwalt. Die Leute würden zu mir kommen und ich könnte ihnen helfen. Ich habe schnell Deutsch gelernt, damit ich an die Uni kann. Nächsten Monat habe ich meine DaF-Prüfung. Ich hoffe, dass ich im Wintersemester anfangen kann.“
Diese Bericht wurde zuvor bei People in Dresden/Leute in Dresden veröffentlicht.