Die dänische Künstlerin Trine Söndergaard (45), hat in ihrer fotografischen Serie „Strude“ Frauen und Mädchen in traditionellen Trachten porträtiert: moderne Menschen in historischen Trachten. Die unpersönliche und typisierende Darstellung der kostümierten Frauen und Mädchen schafft eine irritierende Distanz und Fremdheit. Dieser Verfremdungseffekt wird durch die Kleidermasken ( Struden) gefördert. Diese Masken trugen die Frauen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bei der Feldarbeit auf der Nordseeinsel Fanö, um die Gesichter vor Wind und Wetter zu schützen.
alle die Foto von Trine Sondergaard
Trine Søndergaards fotografische Inszenierungen von verhüllten und abgewandten Blicken offenbaren den vielschichtigen Wandel visueller Zeichen. Indem die alten Kleidermasken beim Betrachter Assoziationen wecken, die mit dem Gesichtsschleier (Niqab) muslimischer Frauen verbunden sind, werden historische und kulturelle Fremdheit miteinander verwoben: Kleider machen Leute und können zu falschen Schlüssen verleiten.