Die Lesung passte zur Kunst, weil die Arbeiten von Claus Görtz sich auf die Themen „Mensch sein und mit Menschen leben“ beziehen. Er beobachtet Menschen und sucht das Eigentümliche und Besondere in ihnen. Seine Skulpturen aus Keramik, Ton, Beton, Metall beeindrucken sehr.
Frauen können das Land verändern
Um Menschliches ging es auch in den Texten der drei Frauen. So las Lina aus Äthiopien einen Artikel über die äthiopische Mädchenband „Yegna“: Die fünf Sängerinnen wollen mit ihren Texten die äthiopischen Mädchen und Frauen dazu motivieren, selbstbewusster zu werden. In einem Song über die Kaiserin Taytu (1851-1911), die während einer schweren Krankheit ihres Mannes selbst die Politik in Äthiopien übernahm, bestärken sie die Frauen, dass auch sie z.B. Pilotin oder Kanzlerin werden können. So können auch Frauen könnten das Land verändern. Das Youtube Video zeigt wunderbar die Botschaft der Gruppe Yegna:
Quelle zum Beitrag im Flüchtling-Magazin:
Menschliche Erfahrungen als Frau standen ebenso bei Sahar aus Afghanistan im Mittelpunkt: Sie trug ihre eigene Geschichte der Flucht von Kabul nach Hamburg vor und plädiert darin u.a. für mehr Respekt den Frauen gegenüber. Ihr Beitrag bewegte die Zuhörer besonders: „Ich habe ja schon viel über Flucht gelesen. Aber noch nie von einer Geflüchteten aus erster Hand eine so tief ergreifende Geschichte gehört, ich bin sehr berührt. Danke!“
Quelle zum Beitrag im Flüchtling-Magazin
Erfahrungen mit dem Fahrradfahren
Schließlich las Jilan aus Syrien Auszüge aus ihrem Artikel, der in der zweiten Printausgabe des Flüchtling Magazins erscheinen wird: „Moin – Salam“. Sie schildert darin u.a. ihre ersten Erfahrungen mit dem Fahrradfahren nach ihrer Flucht hier in Deutschland. Es wurde herzhaft gelacht.
Gerade weil die Frauen und ihre Artikel so unterschiedlich waren, faszinierten sie die Zuhörer sehr. Nach der Lesung entstand noch eine angeregte Diskussion. Der Mut der jungen Frauen, ihre Heimatländer allein zu verlassen, die Gefahren der Flucht, das Ankommen in einer für sie völlig fremden Kultur verdienen höchste Bewunderung. „Hut ab vor diesen Frauen“, so ein Kommentar.
Ein großer Dank an die Galerie cake &Art und vor allem an Lina, Sahar und Jilan für diese Lesung.
Das Flüchtling Magazin veranstaltet gern noch weitere Lesungen, denn die Reaktionen aus dem Publikum waren sehr positiv.