Das Flüchtling-Magazin gibt Menschen aus unterschiedlichen Ländern die Möglichkeit, über ihre Gedanken, über Integration und ihre Erfahrungen in Deutschland zu schreiben. Das sind nicht nur Geschichten des Erfolgs und der Erleichterung, endlich in Frieden leben zu können. Der Autor dieser Leserzuschrift bringt in seinem kurzen Beitrag eine tiefe Enttäuschung über den spürbaren Rassismus zum Ausdruck. Vor allem beleidigende Kommentare erlebt er als eine große Belastung. Ein trauriger, ein verzweifelter Text, der einmal mehr zeigt, wie tief rassistische und hasserfüllte Kommentare einen Menschen verletzen und entmutigen können:
Hiermit schreibe ich Ihnen wegen Rassismus.
Ich habe viele negative Kommentare gesehen.
Leider war ich sehr enttäuscht.
Ich bin syrischer Flüchtling. Ich kam nach Deutschland – nicht für Geld oder weil ich hungrig bin, sondern wegen des Krieges. In Syrien war ich Student an der Universität.
Ich hatte ein Haus, einen Vater, eine Mutter und Geschwister. Aber leider habe ich alles verloren.
Ich bin traurig, denn es zu viele beleidigende Kommentare gibt. Ich dachte, dass die meisten freundlich sind. Aber es tut mir sehr leid – ich habe falsch gedacht.
Ich wünschte mir den Tod vor diesem Anblick.
So was ist schlimm: zu leben in einer Gesellschaft voller Hass und Rassismus.
Wie kann ich in die Gesichter der Menschen schauen, wenn wir uns auf der Straße treffen?
Es ist sehr frustrierend – ein Gefühl wie Tod jeden Tag.
Hiermit möchte ich meine Enttäuschung zum Ausdruck bringen.
Ich danke allen, die das lesen.
Eine Antwort
Es beschämt mich als Deutscher dies lesen zu müssen.
Leider muss gestehen, das wir Deutsche, oder ein Teil davon aus der Geschichte nichts gelernt haben.
Rassismus, falscher Nationalismus führt dazu sich über andere zu stellen.
Christliche oder religiöse Werte, Ethik und Menschenrechte kennen manche Menschen scheinbar nicht mehr. Dies führt zu Hass, Neid und Ausgrenzungen.
Beschämend für uns. Hiermit nochmals bitte ich Endschuldigung. Bei der Betrachtung muss aber auch bedenken, jeder denkt für sich, mitunter leider.