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Können aus Fremden Freunde werden?

Ja durchaus! Der vor 3 Jahren als ehrenamtliche Initiative in Berlin gestartete und mittlerweile zu einer bundesweiten NGO mit 18 Standorten und professioneller Struktur angewachsene Verein "Start with a friend" (Swaf) macht es möglich.

„Zuerst war es Deutschunterricht und jetzt ist es Freundschaft“ – so Nour, seit Januar 2017 in einem Swaf Tandem. Swaf schafft Begegnungen zwischen Menschen, die sich in ihrem Alltag nur selten begegnen: zwischen Geflüchteten und Deutschen. Durch eine persönliche Vermittlung werden Tandems zusammengestellt auf Augenhöhe. Die individuellen Interessen und Bedarfe der Tandempartner werden dabei berücksichtigt. Bundesweit konnten in den letzten 2 Jahren über 3000 Tandems zusammengestellt werden und eine sehr aktive Community ist entstanden. Vor allem aber ist auch mancher Begegnung eine Freundschaft entstanden, so wie z.B. zwischen Lynn aus Hamburg und Anas aus Syrien.

Lynn über Anas: „Mich beeindruckt seine ruhige Art und sein positives Wesen“

Die beiden sind seit etwas über einem Jahr Tandempartner. Swaf hat die beiden zusammengebracht. Lynn und Anas sind bzw. waren im Marketing tätig, sie haben ähnliche Interessen und sind im selben Alter. In einem Gespräch erzählen sie über ihre Erfahrungen:

Hattet ihr Bedenken vor dem ersten Treffen?

Anas: Ja, natürlich. Ich habe mich gefragt, wie sieht sie aus? Ist sie freundlich? Ist sie jemand, mit dem man gut sprechen kann? Sie hat dann gleich am ersten Tag geschrieben und nach einem Treffen gefragt.

Lynn: Nein, Bedenken hatte ich eigentlich nicht. Ich war sehr gespannt auf Anas und ob wir klar kommen würden. Und was er mir wohl erzählen würde. Das lief aber dann eigentlich alles von allein, als wir uns das erste Mal trafen.

Welches war Euer schönstes Erlebnis?

Anas: Jedes Treffen ist besonders. Ein einzelnes kann ich gar nicht benennen.

Lynn: Mein bislang schönstes Treffen mit Anas war das vorletzte Mal: Da sind wir zusammen in Altona bei IKEA gewesen. Nachdem wir dort kurz einkaufen waren, sind wir noch zu einer Bäckerei gegenüber und haben uns bei Kaffee und Tee weiter unterhalten. Am Ende meinte Anas, dass er heute sehr glücklich sei, denn er habe alles verstanden, was ich auf Deutsch gesagt habe. Und ich habe an unserem ganzen Treffen Deutsch geredet. Dass er das gesagt hat, fand ich sehr besonders und toll. Ich habe mich mit ihm gefreut. Ich habe davon auch Freunden erzählt.

Anas über Lynn: „Ich habe viel über die deutsche Kultur und die Menschen gelernt“

Was lernt ihr voneinander?

Anas: Ich habe viel über die deutsche Kultur und die Menschen gelernt. Sie hat mir sehr geholfen und mich unterstützt.

Lynn: Mich beeindruckt seine ruhige Art und sein positives Wesen. Er hat so viel mehr als ich erlebt und strahlt dennoch Ruhe und Ausgeglichenheit aus meiner Sicht aus. Das finde ich sehr bemerkenswert und prägt mich jedes Mal, wenn ich ihn treffe. Er hat mir auch schon versucht, ein bisschen Arabisch beizubringen, aber ich bin da einfach nicht so talentiert 🙂 Anas lernt wesentlich schneller Deutsch 🙂

Bezeichnet ihr euch beide als Freunde?

Anas: Ja, ich finde sie sehr, sehr nett.

Lynn: Ganz klar: ja.

Hat Start with a friend geholfen, Ängste auf beiden Seiten abzubauen?

Beide: Die Stammtische von Start with a friend haben uns geholfen, uns noch näher kennenzulernen. Leider haben wir nicht mehr so viel Zeit, zu den Stammtischen zu gehen, die Uhrzeiten und Tage passen nicht so gut für uns beide. Aber wir treffen uns privat ungefähr ein Mal in der Woche, das kriegen wir auch ohne Stammtisch hin 😉

Hat es erleichtert, mit der anderen Kultur zurecht zu kommen?

Beide: Ja, in der Gemeinschaft des Stammtisches lernt man viel von den anderen. Wie ist der Humor? Was wird erzählt? Wie wird mit einer Situation umgegangen? Bei unseren privaten Treffen merken wir, dass wir auch viele Gemeinsamkeiten haben und das Weihnachten zum Beispiel gar nicht so anders gefeiert wird – ob nun in Syrien oder Deutschland.

Mit Lynn Steinmetz hat diesen Artikel geschrieben

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