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Kinder sind unsere Zukunft

Mein Name ist Majd Awad und ich bin 21 Jahre alt. Ich komme aus Syrien, genauer gesagt aus Damaskus. Dort bin ich geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur habe ich angefangen, Jura zu studieren. Anwalt werden – das war immer mein Traum. Doch dann musste ich fliehen, mitten im zweiten Semester. Nun bin ich hier in Deutschland, in Hamburg, seit fast zwei Jahren.

Ich gehe jeden Tag zum Deutschkurs: Will die Sprache, die Grammatik und alles, was noch dazu gehört, lernen und vertiefen. Die Prüfung für das Niveau B1 habe ich bereits geschafft, nun ist B2 als nächstes dran. Ich bin nervös, denn die deutsche Sprache ist wirklich schwer. Man muss immer am Ball bleiben, sich tagtäglich mit ihr beschäftigen.

Fußball und Kinder – eine neue Berufung für Majed?

Zurzeit biete ich Fußballtraining für Kinder und Jugendliche an – ehrenamtlich. Vor zweiter Jahr habe ich damit begonnen und mein Angebot wird wirklich gut angenommen. Darüber freue ich mich sehr. Bereits in Syrien habe ich Kinder trainiert und schon damals war ich mit Spaß und Leidenschaft bei der Sache. Meine Mutter ist Lehrerin, vielleicht liegt es mir einfach im Blut, mit Kindern zu arbeiten, sie zu unterrichten. Kinder sind unsere Zukunft.
Momentan betreue ich zwei Mannschaften: die des Vereins SC Victoria und eine weitere in der Hafencity. Die Kids dort sind noch recht klein, das Alter liegt zwischen sieben und zehn Jahren. Beim SC Victoria spielen Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren.

Sprachbarrieren als Herausforderung

Für die Kinder ist Sport wichtig, er ermöglicht ihnen, sich auszupowern, Frust und Ärger abzubauen. Denn die meisten von ihnen haben wirklich sehr, sehr viel Energie. Das Fußballspielen schafft einen Ausgleich. Natürlich gibt es manchmal auch Konflikte, kleine Streitereien. Aber dann reden wir darüber und klären die Angelegenheit sachlich. Vor allem die Sprache bereitet ab und an Probleme. 25 Kids aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Sprachen zu trainieren, ist eine richtige Herausforderung für mich. Einige sprechen Farsi und Dari, andere Kurdisch oder Arabisch. Damit die Kinder mich verstehen, mache ich die Übungen vor und sie machen sie dann einfach nach. So kann man auch ohne Worte, ohne Sprache kommunizieren.

Fußball als Rettung und Familienersatz

Fußball bedeutet mir wirklich viel, er ist meine Passion, ist mehr als nur ein Hobby. Als Kind begann ich mit dem Fußballspielen und habe seitdem immer gespielt. Mein Vorbild ist Ronaldo, den bewundere ich.
Unsere Mannschaft ist für die Kinder wie eine Familie geworden. Viele sind alleine hier, die Eltern sind entweder tot oder noch in Syrien, Afghanistan oder dem Iran. Sie fühlen sich oft einsam, sind auf sich allein gestellt. Der Verein vermittelt ihnen Halt und Orientierung.
Ich liebe meinen Job. Er gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Und die Kinder mögen mich, sie respektieren mich. Natürlich habe ich oft eine Vorbildfunktion für sie. Aber das macht mich stolz. Ich trage diese Verantwortung gerne.

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Hussam studierte in Damaskus Politikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen. Parallel dazu arbeitete er als schreibender Journalist. Seit 2015 lebt er in Deutschland. Er ist Gründer und Chefredakteur von kohero. „Das Magazin nicht nur mein Traum ist, sondern es macht mich aus. Wir sind eine Brücke zwischen unterschiedlichen Kulturen.“

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