ganz zu schweigen vom Hund“ (1898) seine Variante fest, wie man ein leckeres Gericht kochen kann, in das alles hinein wandert, was man sonst hätte entsorgen müssen: seine Variante von Irish Stew.
Es handelt sich bei Irish Stew eigentlich um ein traditionelles Gericht, das vor allem aus Kartoffeln, Hammel- oder Lammfleisch, Zwiebeln und Petersilie besteht. Doch in den, seit etwa 1800 als irisches Nationalgericht angesehen Eintopf¹, passt noch so viel mehr – und vor allem auch andere Zutaten! Be inspired by Jerome:
Zutaten für Jeromes Irish Stew:
- Geschälte oder geschabte Kartoffeln (eine Menge!)
- Reste aus dem Kühlschrank
Und so wird’s gekocht, wie es im Buche steht:
„ […] Wir sollten mit den Gemüsen, den Überresten von kaltem Roastbeef und den verschiedenen sonstigen Überbleibseln ein »Irish Stew« anfertigen. Die Idee entzückte uns. Georg las etwas Holz zusammen und zündete ein Feuer an; Harris und ich machten uns daran, die Kartoffeln zu schälen. Ich hätte niemals geglaubt, daß das Kartoffelschälen ein so schmieriges Geschäft sei […] Je mehr wir schälten, desto mehr Haut schien an den Kartoffeln hängen zu bleiben; und als wir endlich alle Schalen und alle Augen weg hatten, da war von der Kartoffel nichts mehr übrig, d. h. so gut wie nichts mehr. Georg kam herzu und schaute die Sache an. Es war ein ungefähr haselnußgroßes Stück übrig. »Oho!« sagte er, »das geht so nicht. Ihr verderbt ja alles! Ihr müßt sie schaben!«
So schabten wir sie nun, aber das war ein noch weit schwierigeres Unternehmen als das Schälen. Sie haben eine so eigentümliche Form, die Kartoffeln, lauter Berge und Täler und Auswüchse. Wir arbeiteten ohne aufzuschauen volle fünfundzwanzig Minuten und brachten vier Kartoffeln fertig […]. Ein Beweis dafür, was nicht alles mit Sparsamkeit erreicht werden kann.
Georg sagte, es sei lächerlich, nur vier Kartoffeln zu einem »Irish Stew« nehmen zu wollen; so wuschen wir noch ein halbes Dutzend und fügten sie ungeschält hinzu. Weitere Zutaten waren ein Kohlkopf und eine Schüssel voll Erbsen. Georg rührte das alles untereinander, und dann meinte er, die Backschüssel sei noch lange nicht voll. So kehrten wir denn die Körbe um, lasen alle Überbleibsel und alles, was dazu zu passen schien, aus und steckten es auch noch hinein. Es war noch eine halbe Schweinspastete und etwas gekochter Speck da; das wurde auch sofort hineingemengt. Dann fand Georg noch eine zur Hälfte gefüllte Büchse mit Lachskonserve und leerte sie noch dazu.
Er sagte, das sei eben der Vorteil bei einem Irish Stew, daß man da all die alten Sachen los werde. Ich fischte noch ein paar zerbrochene Eier auf, die wir auch noch beifügten. Georg meinte, das werde die Tunke gehörig dick machen. Was wir sonst noch alles hineinmengten, weiß ich heute nicht mehr; nur das weiß ich, daß nichts weggeworfen wurde […]“²
Wir wünschen euch viel Spaß und Erfindungsreichtum bei eurem persönlichen Irish Stew!
Quellen:
¹Irish Stew. Wikipedia. Abgerufen 19.06.2018.
²K. Jerome, Jerome: „Drei Männer im Boot … ganz zu schweigen vom Hund“. Projekt Gutenberg-DE. Spiegel Online. Abgerufen am 07.05.2018.