Als ich aus Syrien geflohen bin, habe ich leider meine ständige Angst mitgenommen. Es ist zu schwer, die harten Bilder zu vergessen. Leider konnte ich die Explosionen, die Bomben, den Krieg, die zerstörten Häuser nicht vergessen.
Es tut weh, wenn ich die Tränen in den Augen meiner Mutter sehe. In meinem Kopf erinnere ich mich an die Tragödie des Krieges: das Feuer, die Gasangriffe, die Folter. Ich habe dort so viele Menschen sterben sehen. Die Straßen warteten immer auf unseren Tod. Ich sah die zerteilten Leichen unter den Häusern. Ich erlebte den Krieg mit totalen Ängsten vor dem Krieg. Dabei war ich nur ein Zivilist, ein normaler Menschen. Ein normal Vater. Ich war nicht am Krieg beteiligt. Mein Traum war einfach, unter einem Dach gemeinsam mit meiner Familie zu leben.
Eine ganze Generation wurde seelisch und körperlich verletzt
Der Tod verfolgte mich sogar in meinem Traum. In meinem Dorf habe ich dutzende Tote bei verschiedenen Angriffe gesehen. Für einen Erwachsenen könnte das vielleicht scheißegal sein. Aber was hat das mit meinem Sohn gemacht? Er war erst ein Jahr alt, lächelte viel. Und er schrie.
Seine Ängste waren schwer zu ertragen. Eine ganze Generation wurde so bereits seelisch oder körperlich verletzt. Für mich, für meine Zukunft, für meine Frau und für die Zukunft der Kinder habe ich mich für die Flucht aus Syrien nach Deutschland entschieden. Ich will nicht beschreiben, wie gefährlich die Reise war. Ich will diese Erinnerungen aus meinem Kopf rausschmeißen.
Seit drei Jahren lebe ich nun in Deutschland in Sicherheit. Ich genieße die Demokratie und die Freiheit. Ich bin dankbar für dieses Land und für alle Leute, die mir geholfen haben. Inzwischen Arbeit ich mit einer Vollzeitstelle als Informatiker. Wir sind finanziell unabhängig vom Staat. Meine Frau lernt Deutsch. Mein Sohn geht zum Kindergarten.
Mein Erfolg ist meine Botschaft
Trotz des Schmerzes zeigen wir immer Hoffnung und denken an die Zukunft. Wir sind froh, weil wir in einer sozialen Gesellschaft leben. Jeder kann etwas gegen die Rechten tun. Als Flüchtling zeige ich meinen Erfolg in Deutschland. Mein Erfolg ist mein Botschaft: Ich kämpfe gegen die Rechten, wenn ich täglich um 06:00 zur Arbeit gehe. Ich kämpfe gegen die Rechten, wenn ich auf auf den Weihnachtsmarkt oder in die Kirche gehe. Ich kämpfe gegen die Rechten, wenn meine Frau sich integriert und Deutsch spricht. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sollten keinen Platz in Deutschland finden. Die Integration ist für mich ein langer Prozess. Wir sind verpflichtet, die Sprache zu beherrschen, der Verfassung zu folgen, die Gesellschaft kennen zu lernen.
Ich schaffe es schon!