Jaafar Al-hthal ist meine Name. Ich komme aus dem Irak und bin 51 Jahr alt. Seit 2015 lebe ich in Deutschland. Ich habe vier Kinder. Sie leben in Irak. Dort arbeiten und studieren sie. Aufgrund meines Schreibens gegen Nur Al-Maliki, und seine Religion habe ich persönliche Schwierigkeiten bekommen und in Deutschland Asyl beantragt. Ich habe von 1990 bis 2003 als Mitarbeiter im Außenministerium gearbeitet. Ab 2003 habe ich als Journalist gearbeitet. Ich lerne jetzt die deutsche Sprache und mein Ziel ist es, für ein Medienhaus in Deutschland tätig zu werden.
Seit dem 8. Januar mache ich ein Praktikum beim Flüchtling-Magazin, und ich habe dort sehr viel gelernt. Ich erfahre hier, wie man den Fokus auf ein reales Bild, belegt durch verlässliche Quellen, richten kann. Ich erlebe hier die Freiheit, das Motiv ohne Druck auszuwählen. Das gibt Journalisten einen großen Freiraum für Kreativität und bestmögliche Recherche.
Vieles ist möglich, wenn man einen starken Willen hat
In der deutschen Presse zu arbeiten, ist keine einfache Sache. Aber vieles ist möglich, wenn man einen starken Willen hat und die notwendigen Voraussetzungen mitbringt, zumal die Flüchtlinge hier eine große Unterstützung erhalten, um ihre Ziele zu erreichen.
Durch meine Kontakte zu Freunden im Irak versuche ich auch, die Idee des echten demokratischen Systems, das hier in Deutschland angewandt wird, zu vermitteln. Ich werbe für Aufbauarbeit und ermutige dazu, sich im Irak für eine Regierung in einem echten demokratischen Staat einzusetzen.
Ich denke, dass Menschen sich auf der Grundlage eines demokratischen Systeme entwickeln können, wenn Glauben und staatliche Verwaltung voneinander getrennt werden und Individuen sich von der Idee einer heiligen Religion und eines absoluten Herrschers befreien.
Einige Details der Lebensweise in Deutschland halte ich für sehr wichtig, z. B. die Ablehnung von Verwaltungskorruption und die Verpflichtung zur Arbeitszeit, da die Bürger die Pflicht haben, die vollen Rechte zu erhalten.
Meine Erfahrungen können den Irakern beim Aufbau ihres Landes helfen
Der große Aufschwung der letzten Jahre auf der Ebene der zwischenmenschlichen Kommunikation verbindet Menschen im kleinsten Dorf mit der ganzen Welt, so dass jeder daran arbeiten kann, sie vor Ort einzusetzen. Ich denke, das ist die Verantwortung und Pflicht derer, die in Deutschland Sicherheit gefunden haben und nun daran mitarbeiten können.
Ich muss ein Ziel haben und mein Ziel ist es, die mir zur Verfügung stehende Freiheit nach dem Gesetz bestmöglich zu nutzen: Ich lebe in Deutschland und vermittle diese Erfahrung an eine große Zahl von Irakern und helfe ihnen beim Aufbau ihres Landes.
Schließlich versuche ich, meine Erfahrung aus der Pressearbeit zu nutzen, die ich seit fünfzehn Jahren gesammelt habe, um die ganze Wahrheit über das, was im Nahen Osten vor sich geht, zu vermitteln. Damit europäische Bürger im Allgemeinen und deutsche Bürger im Besonderen davon lesen können.