Das Ei gilt in vielen Kulturen als Symbol für Fruchtbarkeit, neues Leben und Wiedergeburt. Denn hinter der kalten harten Schale des Eis verbirgt sich neues, aufkeimendes Leben.
Es gibt ja verschiedene Geschichten, warum wir unsere Ostereier bunt anmalen. Eine erscheint mir besonderes logisch: Im Mittelalter wurde vom Aschermittwoch bis zum Karfreitag eine strenge Fastenzeit eingehalten. Während dieser Zeitspanne durfte man keine Eier oder Fleisch essen. Doch die Hühner legten fleißig weiter ihre Eier. Alle Eier der letzten Fastenwoche wurden deshalb gesammelt und aufbewahrt. Einen Kühlschrank gab es im Mittelalter noch nicht, deshalb kochte man die Eier, um sie haltbar zu machen. Damit man die „alten“ Eier nach der Fastenzeit nicht mit den frischen verwechseln konnte, wurden sie zusätzlich rot eingefärbt. Diese Eier galten dann als besonders ehrwürdig.
Der Brauch, dass verschiedene Tiere und nicht nur der Osterhase für das Färben und Verstecken der Eier zuständig sind, reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. In Schleswig-Holstein, Westfalen, Niedersachsen und Bayern versteckte der Fuchs oder der Osterhahn die bunten Eier, in der Schweiz der Kuckuck und in Thüringen sogar der Storch. In Australien bringt ein niedliches Beuteltier Kindern die Ostereier und in Frankreich die Turmglocken. Und in Russland Peter Carl Fabergé.
Heute werden Ostereier auf allerlei Arten geschmückt und nicht nur rot angemalt. (An dieser Stelle ist eine kleine, esoterische Farbkunde angebracht: Rot steht für Liebe, Gelb für Erleuchtung, Grün für Jugendlichkeit, Blau für Treue, Orange für Kraft und Weiß natürlich für Reinheit.)
Hier kommt eine Do-It-Yourself Anleitung von mir:
Marmoriertes Ei
Dafür braucht ihr ein Dutzend weiße Eier, Zwiebelschalen und Alufolie. Die äußeren dünnen Zwiebelschalen um ein Ei wickeln und dann in Alufolie einrollen. Vorsichtig in heißes Wasser legen und ca.10 Minuten kochen. Herausnehmen, auseinander wickeln, fertig. Statt Zwiebelschalen könnt ihr auch Rotkohl verwenden, dann wird das Ei blau marmoriert. Ihr könnt dann die Eier selber essen oder verschenken.
Friede, Freude, Eiersuchen! Eure Genia L.