Mein Name ist Awaz Almuslim. Es ist ein kurdischer Name und bedeutet Harmonie. Ich studiere Gesundheitswissenschaften an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. In Syrien-Homs habe ich Jura studiert, aber nicht abgeschlossen.
Ehrenamtliche Tätigkeiten
Seit 2016 bin ich als Ehrenamtliche bei Plan International https://www.plan.de/ in einer Gruppe „Youth Advocate“ tätig. Wir unterstützen das Kinderschutzprogramm von Plan in Flüchtlingsunterkünften und setzen uns sowohl gesellschaftlich als auch polititisch für die Rechte geflüchteter Kinder und Jugendlicher ein. Neben meinem Studium und der Tätigkeit bei Plan arbeite ich seit Juni 2018 als Integrationsbeauftragte beim Sportverein TSG – Bergedorf.
Engagement für Mädchen
Ich engagiere mich immernoch für Mädchen. Bei meinem TSG-Job und bei Plan versuche ich mich für mehrere Sportprogramme für Mädchen und Frauen einzusetzen. Besonders unterstütze ich die Mädchen, die aus Entwicklungsländern kommen, weil sie sehr wenige Möglichkeiten haben ihre Freiheit und Rechte zu nutzen. Eigentlich liegt es daran, dass Traditionen und Kultur in ihren Heimatländern die Rolle der Frauen eingrenzen. Die Politik will keinen Einfluss darauf nehmen.
Arbeit als Ehrenamtliche
Ich arbeite als Eherenamtliche, weil ich privilegiert bin. In meiner Heimat konnte ich die Schule besuchen und das Abitur machen, was viele Mädchen nicht können. Das möchte ich hier vermitteln um andere Mädchen zu motivieren.
Eine ehrenamtliche Arbeit bedeutet für mich, dass ich einen freiwilligen Job mache, um andere in Notsituationen zu unterstützen, wenn sie keine Hilfe bekommen. Außerdem setze ich mich aktiv für alle bedeutsamen Themen unserer Zukunft ein. Dafür nehme ich mir Zeit, auch wenn ich dafür nicht bezahlt werde. Unsere Zukunft interessiert mich und ich möchte mich für alle Veränderungen engagieren, die uns nach vorne bringen.
Integration durch Sprache
Integration beginnt von beiden Seiten und nicht nur von den Menschen, die sich integrieren möchten. Nach diesem Schritt kommt die Aufgabe, dass man fühlt, in der neuen Gesellschaft wirklich angekommen zu sein. Dafür muss man die Sprache, Kultur, Normen, Regeln und das ganze System der neuen Gesellschaft begreifen. Ich fühle mich schon integriert. Das war schwierig, denn ich musste viele Hürden schaffen. Die größte Hürde war die Sprache, weil sie der Schlüssel dafür ist, eine neue Gesellschaft kennenzulernen. Dann kam die Arbeit und mit ihr die Kommunikation mit den Deutschen. Die Deutschen haben auch eine große Chance, denn sie lernen ganz neue Kulturen und Traditionen von anderen Menschen kennen, ohne zu reisen.
Die Frage nach dem Kopftuch
Die Frage nach meinem Kopftuch ist sehr persönlich. Trotzdem finde ich es nicht schlimm zu antworten, wenn man mich fragt, warum ich das Kopftuch hier trage.
Ich bin mir ganz sicher, dass der Glauben natürlich nichts mit den einzelnen Ländern zu tun hat. In Deutschland soll man das Kopftuch nicht tragen und in anderen Länder muss man es tragen. Ich bin in einem freiem Land, in dem es für alle einen freien Glauben gibt.
Warum es mir wichtig ist und was es für mich bedeutet? Es bedeutet mir viel, weil ich eine muslimische Frau bin und an meine Religion glaube. Weil ich in einer demokratischen Gesellschaft leben darf, habe ich keine Angst mein Kopftuch zu tragen. Ich habe die Möglichkeit, das zu tragen, was ich möchte.