Sie sagen, die Verluste bei den Wahlen hätten gezeigt, dass die Wähler mit der Rolle der SPD in der letzten Regierung unzufrieden waren. Sie sagen auch, dass sie die Rolle des Oppositionsführers im Parlament nicht der AFD überlassen wollen. Vielleicht hoffen aber auch einige auf ein Scheitern der populären Kanzlerin Merkel, die innerhalb der Union aus CDU und CSU nicht mehr so beliebt ist, da ihre Politik nicht rechts genug ist. Dafür nimmt die SPD auch Neuwahlen in Kauf, obwohl dies die AFD weiter stärken könnte.
So kann es sein, dass Angela Merkel nicht erneut Bundeskanzlerin werden wird. Ich mag nicht die konservative Politik von Frau Merkels CDU/CSU, die besonders nach den Erfolgen der AFD versuchen, rechte Wähler mit den Themen Obergrenze, Abschiebung und Einschränkung des Familiennachzugs einzufangen. Und ich bin auch bei den Geflüchteten in Griechenland und Italien, deren Lage noch aussichtsloser ist.
Was mich stört ist, wenn Angela Merkel scheitert und so als die Kanzlerin in die Geschichte eingeht, die den großen Fehler gemacht hat, die Geflüchteten einzulassen.
Ich sage auch, dass es gar nicht Frau Merkel war, die uns empfangen hat, sondern die Zivilgesellschaft und die 6 Millionen Deutsche, die sich für die Geflüchteten eingesetzt haben. Sie haben die Integration geleistet und leisten sie weiterhin gegen zunehmende Widerstände.
Aber es ärgert mich, dass die Geflüchteten nun wieder als das große Problem dastehen, die jedem, der sich einsetzt -wie etwa Frau Merkel – Pech bringen.
Besser wäre es, wenn es eine erfogreiche, den Geflüchteten hilfreiche Politik, unter einer Bundeskanzlerin Frau Merkel gäbe und sie so ihrem Ruf als die Unterstützerin der Geflüchteten gerecht würde. Dann fände ich es richtig, wenn sie als die aufrechte Kanzlerin in die Geschichte eingeht, die auch in schwierigen Zeiten Herz bewiesen hätte.
Eine geglückte Integration ist das beste Werkzeug gegen die Angstmacherei der AFD.
Ein Komentar von Hussam und Sven
2 Antworten
Eine große Anzahl von Menschen hier in Deutschland engagiert sich für die Integration geflüchteter Menschen und zwar auf Augenhöhe und mit Wertschätzung und das unabhängig vom Hin und Her in der „großen Politik“. Die Frage , um die es hier geht, ist dennoch eine, die bereits lange vor 2015 hätte verstärkt diskutiert werden müssen: Wie sieht das zukünftige Deutschland aus? Ein offenes europäisches oder ein abgeschottetes „deutsches“. Was heißt „deutsch sein“ heute? – eine Frage der Identität! Wir haben als Deutsche so tolle Potenzen. Woher diese Angst vor dem, was wir nicht kennen – anderen Kulturen, anderen Sprachen, anderen Religionen? Fehlt es uns an Selbstbewusstsein, an Freude, an Mut, an Glauben, an Neugier , an Menschlichkeit, an Mitgefühl? Wo sind auch die Intellektuellen, die Künstler, die Philosophen, die Dichter, die uns mit ihren Gedanken, Worten, mit ihrer Musik füllen, damit wir uns wieder erkennen jenseits vom rohen Ton in den Netzwerken , wieder erkennen als Menschen, ja auch als Deutsche mit einer Kanzlerin, der man zumindest zugestehen sollte, dass sie menschlich und mit hoher Sachkenntnis unser Land führt/e.
Liebe Höcker,
sie haben richtige Frage gestellt, leider hat die deutsche Gesellschaft bis jetzt keine Antworte gegeben. Wir versuchen im Flüchtling-Magazin mit Ihnen auch noch die Frage stellen.