Ich heiße Marah Alasaad (zwei a) (مرح الأسعد) und komme aus Damaskus in Syrien. Ich habe zwei Jahre Agrarwissenschaft studiert, konnte aber mein Studium nicht abschließen. Ich habe neben meinem Studium Kindern Nachhilfe in Englisch und Französisch gegeben. In meiner Freizeit habe ich gerne gemalt und Klavier gespielt. Mein Interesse an Kunst hat mich bis nach Deutschland begleitet. Ich studiere gerade Kunst und Englisch auf Lehramt und habe bereits mehrere Ausstellungen gemacht.
Mit viel Herzblut und Engagement
Ich versuche mich so viel wie möglich zu engagieren und arbeite als studentische Hilfskraft im International Office in Münster. Ich organisiere einen arabischen Stammtisch, in dem Leute, die sich für Arabisch interessieren, nicht nur etwas über die arabische Kultur erfahren, sondern auch Menschen aus unterschiedlichen arabischen Ländern treffen können.
Das Projekt Life Back Home verbindet die entwicklungspolitische und antirassistische Bildungsarbeit mit den Themen Flucht und Migration. Seit 2016 bin ich in diesem Projekt aktiv. Ich halte Vorträge über Heimat, Krieg und Flucht und moderiere Workshops in Schulen, die sich mit dem Themen Krieg, Flucht und Migrationsursachen beschäftigen. Ich finde Projekte wie Life back Home sind sehr wichtig in jeder Gesellschaft, weil sie jungen Menschen eine Möglichkeit bieten miteinander zu reden und eine neue Perspektive zu entwickeln. Außerdem hilft es Vorurteile durch Begegnung und Diskussion abzubauen.
Arabisch lernen mit Marah
Ende 2019 habe ich meinen YouTube Kanal „Arabisch lernen mit Marah“ angefangen. In dem Kanal lernen die Leute umgangssprachliches Arabisch und erfahren etwas über arabische Kultur und das Alltagsleben.
Nach der Veröffentlichung des ersten Videos vor 4 Monaten war ich überrascht, dass der Kanal jetzt schon 1000 Abonnenten und das erste Video bereits mehr als 10.000 Aufrufe hat.
Was ich gerne machen möchte, sind viele Sachen. Ich möchte gerne mein Studium absolvieren und als Lehrerin arbeiten und weiter als Künstlerin Ausstellungen machen. Neben meiner Arbeit möchte ich aber auch weiterhin Vorträge halten und über Krieg und Frieden reden. Ich möchte noch viele Videos machen, die auf einfache Weise helfen, die arabische Sprache und Kultur besser verstehen zu können.
Wir sind nicht die Objekte von Erwartungen
Ich finde das Wort „Integration“ ist sehr einseitig. Es führt sogar zur Diskriminierung von Menschen, die einfach nur anders sind. Integration heißt vor allem Anpassung an das, was die Gesellschaft erwartet. Man muss beweisen, dass man so ähnlich ist wie alle. Nur dann wird man akzeptiert. Aber eigentlich geht es gerade darum, dass wir alle lernen uns einander zu akzeptieren wie wir sind. Wir sind alle Menschen und nicht die Objekte von irgendwelchen Erwartungen. Dass Menschen verschieden sind, finde ich bereichernd und schön.