Vorgeschichte
„Vor zwei Jahren wurde bei mir Brustkrebs diagnostiziert, seitdem wurde ich mehrfach operiert. Die Krankheit und die Operationen schränkten meinen Alltag enorm ein, da ich mich ansonsten immer viel draußen bewege. Auch die Spaziergänge mit meiner Hündin konnte ich nicht mehr machen. Da mir Ronja sehr wichtig ist und ich sie unter keinen Umständen weggeben wollte, musste ich mich um jemanden bemühen, der sie einmal täglich ausführen kann.
Hilfe von der Nachbarin
Eine Nachbarin erzählte mir, dass sie gerade bei einer Flüchtlingsunterkunft bei uns um die Ecke arbeitet. Dort lebt ein junger studierter Tierarzt aus Afghanistan, der bis dahin keine Arbeit gefunden hat. Ich bat meine Nachbarin, ein Treffen auszumachen. Eine Woche später kam er das erste Mal. Ich war mir ein wenig unsicher, weil ich meinen Hund noch nie „weggegeben“ hatte. Doch die Unsicherheit wurde mir durch die sympathische Art von Ahmed direkt genommen.
Ahmed
Nicht nur sein höfliches Auftreten und sein gutes Deutsch haben mir imponiert, sondern auch wie er von Anhieb an mit Ronja umging. Ich fragte ihn, ob er sich vorstellen könne, meinen Hund über einen längeren Zeitraum täglich auszführen. Glücklicherweise war das auch in seinem Sinne. Seitdem kommt er jeden Abend pünktlich um 21:30 und holt sie für einen halbstündigen Spaziergang ab. Danach sitzen wir noch oft zusammen, gucken „Let´s Dance“ oder auch mal einen Boxkampf im Fernsehen.
Er hilft mir immer wieder bei technischen Problemen. So hat er mir zum Beispiel eine Antenne aus einem Kleiderbügel gebastelt, damit ich besseren Fernsehempfang habe. Im Gegenzug versuche ich, sein Deutsch weiter zu verbessern und ihm die westliche Kultur näher zu bringen. Für mich ist Ahmed alles in allem ein großer Glücksfall! Er ist ein sehr intelligenter, höflicher und netter Mensch, dessen Gesellschaft ich sehr schätze.“