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Der erste Geburtstag des Flüchtling-Magazins

Unser Flüchtling-Magazin hat seinen ersten Geburtstag zelebriert – vielen Dank, dass ihr mit uns gefeiert habt und uns weiterhin unterstützt. Wir freuen uns sehr darüber!

Gerne präsentieren wir euch heute Eindrücke von unserer wunderbaren Geburtstagsfeier.

Printausgabe zum 1-jährigen Geburtstag

Zur Feier des Tages gab es eine Printausgabe des Flüchtling-Magazins.

Foto von Anna Heudorfer

Die erste Printausgabe des Flüchtling-Magazins wurde vorgestellt und alle, die sie noch nicht in den Händen halten, können uns eine Mail an team@fluechtling-magazin.de senden. Wir schicken gerne Exemplare per Post zu! Die Printausgabe wurde durch Spenden und Fördergelder ermöglicht, und wir freuen uns über jede weitere Spende oder Unterstützung (Miteinander Ankern e.V. Konto IBAN DE12 2005 0550 1228 1447 52).

Das Mandolinen-Orchester SOL

Foto von Anna Heudorfer

Seit über 10 Jahren existiert das Mandolinen-Orchester SOL unter der Leitung von Ali Shibly. Jugendliche aus vielen verschiedenen Ländern – auch Geflüchtete – spielten aus ihrem bunten Repertoire vor: Von klassischer arabischer Musik über Folklore aus verschiedenen Ländern bis zu Pop-Songs.

Es gab viel Beifall und Alis augenzwinkernde Zwischenreden verbreiteten gute Laune. Übrigens unterrichtet Ali seine Schüler ein Mal die Woche kostenlos und ermöglicht somit jedem Jugendlichen den Zugang zur Musik.

Hussam Al Zaher, Chefredakteur des Flüchtling Magazins, und Moaayad Audey, zweiter Vorsitzenden des Vereins Miteinander Ankern e.V.. hielten Reden vor unseren Geburtstagsgästen, die wir euch an dieser Stelle gerne in Schriftform übermitteln:

Hussam Al Zahlers Rede

Foto von Anna Heudorfer

Herzlich Willkommen bei uns,

ich freue mich, weil ihr heute gekommen seid und mit uns das Flüchtling-Magazin feiern wollt. Ich habe mich erinnert, als ich das erste Mal in Deutschland war, vor mehr als 2 Jahren, wie die Deutschen uns mit ihrem Lächeln und herzlichen Grüßen am Bahnhof empfangen haben. Und jetzt haben die Geflücheten nach zwei Jahren viele Erfolge in ihrem neuen Leben und mit ihrer Integration. Das Flüchtling-Magazin ist nur eine von vielen Erfolgen der Integration.

Die Idee des Flüchtling-Magazins

Das Flüchtling-Magazin war eine verrückte Idee in einer Erstaufnahme in der Schnackenburgallee. Da kam die Idee auf, und da entwickelten mein Bruder und ich diese Idee weiter. Nach fast einem halben Jahr haben diese Geflüchtete ihre Idee mit sehr tatkräftiger Unterstützung von deutschen Freunden und Freunden mit anderen Nationalitäten umgesetzt.

Und heute feiern wir zusammen den Geburtstag von unserem Baby, das “Flüchtling-Magazin”. Ja, unser Baby entstand aus gemeinsamer Arbeit zwischen Geflüchteten, die alles verlassen mussten, und sich eine neue Zukunft aufbauen wollten, und Deutschen, die ihnen helfen wollten.

Was ist das Flüchtling-Magazin?

  • Flüchtling-Magazin ist ein Kanal zwischen uns, um mehr miteinander zu diskutieren. Dazu schreiben wir jeden Monat über ein Thema und organisieren Veranstaltungen, z.B Freundschaft zwischen uns im Februar, und im März berichten wir über Frauen in unterschiedlichen Gesellschaften.
  • Flüchtling-Magazin ist nicht nur ein Titel für die 16 Ehrenamtlichen, die beim Flüchtling-Magazin arbeiten, sondern auch eine Stimme für sie.
  • Flüchtling-Magazin kommt von Geflüchteten selbst und die Geflüchteten schreiben über ihre Charakter, Meinungen und Geschichten. Flüchtling-Magazin versucht eine Stimme von Geflüchteten zu sein.
  • Flüchtling-Magazin schafft seine besondere Integration, eine Integration, die multikulturellen Austausch bedeutet. Wir schreiben über unterschiedliche Kulturen und kommen uns dadurch einen Schritt näher.

Ich sehe, wie ihr, die Nachrichten aus Syrien …

.. ich sehe, wie ihr, wie die Kinder ohne Schuld getötet werden und ich frage mich, warum ich in Frieden lebe und diese Kinder dürfen nicht in Frieden leben?

Warum darf ich meine Träume entwickeln, und die Kinder in dem Za’tari Camp im Jordan, Arsan Lage in Libanon, oder in anderen Lagern in Griechenland leben müssen, wie in einem großen Gefängnis.

Leider sind die Antworten sehr kompliziert, von Politik über Religion bis zu geschlossenen Gedanken, Angst vor anderen und Vorurteilen. Von der Natur der Menschen bis zu den Fehlern, die Geflüchtete gemacht haben. Auch stelle ich mir die Fragen, bis wann wir in der Gesellschaft Flüchtlinge bleiben? Warum hat die Gesellschaft Angst vor uns? Was können wir machen, um die Wand abzubauen? Diese Fragen stellen sich auch immer wieder mit dem Namen von unserem Magazin, “Flüchtling-Magazin”. Wir versuchen zusammen mit euch und mit unserem Erfolg Antworten zu finden.

Was haben wir bis jetzt gemacht?

Nach einem Jahr haben wir mit euch viele Erfahrungen gemacht. Wir veröffentlichen jeden Tag einen neuen Bericht, wir haben fast 12.000 Follower auf Facebook, und fast 1000 Follower auf Instagram. Und wer uns bis jetzt auf Facebook, Instagram, Twitter oder Youtube noch nicht folgt: Bitte jetzt dein Handy anschalten und auch unsere Kanäle auf social Media followen. Wir haben einen Verein gegründet, er heißt Miteinander Ankern, und ihr seid auch eingeladen, Mitglied zu werden!

Jetzt haben wir in unseren Händen auch unsere erste Printausgabe. Hier bedanken wir uns bei der Zeit-Stiftung und bei Hapag-Lloyd für ihre Unterstützung. Und ich kann nicht die tolle Arbeit von Babette, Ines, Julia, Angelika und Sophie vergessen. Vielen Dank!

Jeden Monat organisieren wir eine Veranstaltung, um uns miteinander zu treffen und, um miteinander zu diskutieren. Am 14. jeden Monats laden wir Euch zu unseren Veranstaltungen ein. Heute stellen wir auch den Relaunch unserer Webseite vor und wir würden gerne eure Meinungen über das neue Design hören. Hier möchte ich mich bei Peer, Anne, Thing und Jana bedanken für ihre Arbeit.

Wir haben auch neue Flyer und Plakate, Dankeschön dafür und für unsere Hände auf den Flyern, sie kommen von unserem Künstler Rabea. Dankeschön auch dafür.

Was planen wir in der Zukunft?

Weil unsere Integration keine Einbahnstraße ist, möchten wir das Flüchtling-Magazin dieses Jahr auf Arabisch veröffentlichen und über die deutsche Kultur berichten. Wir möchten auch das Flüchtling-Magazin auf Englisch veröffentlichen, um über Geflüchtete weltweit zu berichten.

Eure Unterstützung werden wir vor allem im April brauchen, weil wir uns für den deutschen Integrationspreis beworben haben und am 9. April ein Crowdfunding beginnt, wo wir jede Stimme brauchen werden!

Gelebte Integration

Das Flüchtling-Magazin ist nur ein kleiner Erfolg, wenn wir es mit anderen Erfolgen von Geflüchteten vergleichen, und wir möchten sagen, Flüchtlinge oder Geflüchtete oder neue Nachbarn, sie leben Integration, trotz dem was die Regierung plant oder welche neue Gesetze geschrieben werden. Wir als Geflüchtete gestalten Integration mit und durch die deutsche Zivilgesellschaft.

Als ich das erste Mal in Deutschland war, habe ich mich gefragt, was kann ich hier machen oder schaffen, ohne Familie, Freunde, aber mit neuer Sprache und neuer Kultur. Und jetzt finde ich meine Motivation, die meine neue Heimat ist: meine Freunde, ihr seid meine neue Heimat.

Am Schluss möchte ich meine Kollegen des Flüchtling-Magazins zu mir bitten, um ihnen ein kleines Geschenk zu überreichen. Eine weiße Rose, damit wir miteinander weiter Erfolg haben.

Danke! 

Rede von Moayad Audeh

Foto von Anna Heudorfer

Hallo zusammen, wie schön, dass ihr da seid.

Wir freuen uns sehr.

Zuerst möchte ich mich im Namen des Flüchtling-Magazins für eure Unterstützung bedanken. Ihr habt an uns geglaubt und wir haben ein aufregendes erstes Jahr hinter uns. Ich möchte hier als stellvertretender Vorsitzender des Vereins Miteinander Ankern e.V. sprechen: Wie toll, dass wir als Geflüchtete gemeinsam einen Verein mit engagierten deutschen Freunden gründen konnten.

Was ist die Aufgabe des Vereins?

Der Verein will die Integration von Geflüchteten in Hamburg verbessern, dieses Ziel soll insbesondere durch das Projekt Flüchtling-Magazin erreicht werden. In diesem Online-Magazin findet ein multikultureller Austausch statt: Geflüchtete und Deutsche schreiben über ihre Erfahrungen, ihre Geschichte, ihre Kultur und geben Tipps. Die Redaktion arbeitet ehrenamtlich.

Die Geflüchteten erhalten eine Möglichkeit der Kommunikation, es wird nicht nur über sie geschrieben, sondern sie schreiben selbst. Es sollen Ängste und Vorurteile abgebaut werden.

Durch eine Mitgliedschaft oder Spende kann die Arbeit des Vereins unterstützt werden.
Vielen Dank!

Das YuLiHa Ensemble

Als Überraschung gab es eine Gesangseinlage von zwei jungen japanischen Künstlern und ihrer deutschen Ensemble-Kollegin.

Foto von Moritz Plambeck
Sie alle studieren klassischen Gesang. Haruka und seine Schwester kommen aus Japan. Sie haben bereits in Japan ein Gesang studiert und schließen in Hamburg ein weiteres Studium an. Lisa kommt aus Barntrup (Nordlein-Westfahren) und ist bald fertig mit ihrem Studium für Gesang und Pädagogik. Das Trio studiert zusammen und sie sind sehr gute Freunde. Lisa hat ihre Musikerkollegen sogar ein Mal in Japan besucht.
Den Ensemblenamen „YuLiHa Ensemble“ setzten sie aus ihren Namen zusammen, als Mix ihrer Anfangsbuchstaben. Auch ihr Programm ist ein Mixtur verschiedener Musik-Stile aus Japan, Deutschland sowie aus Spanien – und dies in einer Bandbreite von Klassik bis Pop.

Folgende ihrer Lieder stammen aus unterschiedlichen Sprachen und Ländern:

  1. „Hebe deine Augen auf“ von F. Mendelssohn-Bartholdy
  2. „Kawa no nagare no youni“ von Taiji Nakamura
  3. „Hana“ von Shyokichi Kina
  4. „Cantabile“ aus Il Gardellino“ von A. Vivaldi
  5. „Uguisu“
    von Fumio Hayasaka
  6. „Hijo de la luna“ von José Maria Cano Andrés
  7. „Furusato“ von Teiichi Okano
  8. „Abendsegen“ von E. Humperdinck

Wir haben die Darbietung des Ensembles und die künstlerische Finesse ihres Repertoires sehr genossen – eine musikalische Sinnesreise in den schönsten Klangfarben!

Kulinarisches Highlight

Köstlich war auch das Buffet mit syrischen und deutschen Spezialitäten: vom Fischbrötchen bis zu Falafel, Hummus und Halawet-el-jiben. Der internationale Gaumenschmaus wurde begeistert von unseren Gästen verputzt. Und, nebenbei bemerkt: Davor reihte sich eine astreine deutsche „Schlange“. 😉
Foto von Anna Heudorfer

Podiumsdiskussion: Nach dem Ankommen ist vor dem Ankommen

Foto von Moritz Plambeck

Unsere Teilnehmer der Podiumsdiskussion zum Thema „Nach dem Ankommen ist vor dem Ankommen“ stammten aus vier verschiedenen Ländern. Unter der Moderation von Leonardo De Araújo diskutierten Amir Baitar aus Syrien, Fanus Abraha aus Eritrea, Narwan Sayed und Saha Reza aus Afghanistan u. a. über folgende Fragen:

Inwiefern bist du selbst Deutsch geworden?
Passieren Dir manchmal Missverständnisse?
Bist Du in Deinem Kopf auch angekommen?
Was sind die größten Herausforderungen?
Findest Du die Deutschen humorvoll?

Es entstand eine angeregte Gesprächsrunde – mal nachdenklich, mal humorvoll. Alle lauschten interessiert und manch einer lächelte verständig, wenn seine eigenen Gedanken dort vorne zur Sprache kamen. Fragen aus dem Publikum rundeten den spannende Austausch ab.

Eine Lesung – Ahmads Gedanken im Exil

Foto von Moritz Plambeck

Ahmad Al Zaher und Sven J. Olsson lasen aus dem Buch „Fluchtpunkt Hamburg Texte im Exil“ – Ahmad auf arabisch, Sven die deutsche Übersetzung von Ahmads Gedanken. 22 Autoren mit Migrationshintergrund schrieben in diesem ganz besonderen Buch, entweder auf Deutsch oder in ihrer Muttersprache, ihre Geschichte, Meinung oder ein Gedicht.

Ein sehr persönlicher und berührender Programmpunkt, der eine innehaltende Stille über den Raum legte. Mal konnte das Publikum auf Deutsch zuhören, mal auf Arabisch. In beiden Fällen löste sich der Blick nicht von den Lesenden – unabhängig davon, welche Sprache die Zuhörenden (besser) verstanden.

Rap for Refugees –  „R“rhythm „A“nd „P“oetry for Hope, Humanity & Hope

Foto von Moritz Plambeck

Zum Abschluss sorgten „Rap for Refugees“ noch einmal so richtig für Stimmung! Mit ihrem Hip Hop und launigen Texten setzen sie sich für kulturelle Werte, soziales Bewusstsein und Engagement sowie Integration ein.

Als integrativ interkulturelle Initiative für junge Menschen im Takt der Zeit verfolgt ihr Projekt das Ziel, die vielfältige Ausdrucksformen des Hip Hops sinnstiftend einzusetzen. Es geht ihnen darum, innere Stärke zu fördern. Und dieses Feeling haben sie in unseren Räumen wahrlich verbreitet. Wir hätten uns kein besseres Finale vorstellen können.

Danke!

Ein großer Dank an alle, die dabei waren und zum Gelingen des ersten Geburtstages unseres Babys „Flüchtling-Magazin“ beigetragen haben. Jeder Einzelne von euch hat ihn zu etwas Besonderem gemacht. Und wir freuen uns, diese Momente heute mit all jenen zu teilen, die nicht dabei sein konnten.

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Kategorie & Format
Autorengruppe
Andere Kulturen und Menschen haben Angelika schon immer interessiert. Sie ist viel gereist und hat im Ausland gelebt. Als Rechtsanwältin ist sie auf Asyl- und Ausländerrecht spezialisiert. 2017 hat sie das Flüchtling-Magazin mit gegründet und ist seitdem für die Finanzierung und alle rechtlichen Aspekte zuständig. Bei kohero beantwortet sie die rechtlichen Fragen aus unserer Community. „kohero ist ein großartiges Medium für Geflüchtete und für Deutsche, um sich besser kennen zu lernen und die jeweils andere Kultur zu verstehen.“

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