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Gedanken über den „Tag der Frauen“

Kürzlich war der "Tag der Frauen". Doch nicht alle Frauen verbinden mit diesem Tag positive Gedanken. Heute schenkt uns Raghad Albumin Einblicke in ihre Sichtweise und Hoffnungen:

Ich heiße Raghad Albumin, bin 31 Jahre alt und komme aus Syrien. In meiner Heimat habe ich an der Damascus Universität das Fach Medien studiert. Danach arbeitete ich acht Jahre in den syrischen Medien: für Al-Watan, Tishreen. Außerdem für Damaspost, Daypress und Website. Zusätzlich arbeitete ich zwei Jahre für Radyo 2 in der Türkei. So blicke ich auf zehn Jahre Journalismus-Erfahrung zurück.

Von der Medien-Karriere zum Neuanfang

In Deutschland möchte ich als Erstes das C1 Niveau in der Deutsche Sprache bestehen, damit ich eine Arbeit in meinem Bereich finden – nicht einfach, aber nicht unmöglich. Und ich wünsche mir, dass mein Name hier wieder so veröffentlicht wird wie in Syrien.
Ich bin vor einem Jahr und drei Monaten nach Deutschland gekommen, habe das B1 Niveau bestanden und mache nun eine Weiterbildung in digital media bei der HMS. Zudem besuche ich den B2 Kurs.

Zwar halte ich meinen Namen, den ich mir in Syrien gemacht habe, und meine Erfahrungen für sehr gut, aber hier in Deutschland fangen wir alle bei Null an. Deshalb erwarte ich nicht viel. Ich denke nur an die Arbeit. Vielleicht werde ich auch in einem anderen Bereich arbeiten. Nicht in den Medien, sondern in einem anderen Beruf. Aber ich versuche alles, um in den Medien arbeiten zu können.

Der tägliche Kampf syrischer Frauen

In Syrien haben wir tolle, privilegierte und gebildete Frauen. Und im Krieg spielen sie ein wichtige Rolle. Denn sie übernehmen große Verantwortung. Besonders, nachdem ihre Männer und Kinder durch den Krieg gestorben sind. Sie haben die Liebe und Sicherheit verloren, und sie leiden unter dem Krieg. Viele Frauen verloren jeden Tag in Algouta alschrika, Afrin und anderen Städten ihr Leben oder mussten ihre Kinder verabschieden.

Der „Tag der Frauen“ hat in Syrien nicht für viele Frauen eine Bedeutung. Viele wissen nicht einmal, wann dieser „Tag für Frauen“ ist. Sie denken nur daran, wie sie überleben können und beten, es möge für ihre Kinder und Männer alles gut werden. Die syrischen Männer versuchen, den Frauen auch zu helfen. Aber der Krieg in Syrien hat die Verantwortlichkeiten zwischen den Frauen und Männer aufgelöst.

Auf sich allein gestellt – die Folgen eines Krieges

Ich finde, die Frauen in Syrien sind die stärksten der Welt. Sie haben weniger Rechte, aber sie geben viel. In Deutschland übernehmen auch viele Frauen eine starke Rolle. Aber Kriegszeiten verändern einfach alles.

Ich glaube, der Vergleich zwischen Frauen in Syrien und Frauen in Deutschland ist ungerecht. Auch, wenn die deutsche Frauen in allen Bereichen arbeiten, wie Männer.
Jetzt – auf mich gestellt, als Frau in Deutschland – habe ich das Problem, alles alleine machen zu müssen. Aber in Syrien ist es auch so.

Für mich ist der „Tag der Frauen“ nicht mehr als eine Lüge für viele Frauen, die sich an diesem Tag an ihr Leid erinnert fühlen.

Ich wünsche mir wirklich, dass die leichteren Tage kommen für alle Frauen dieser Welt.

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Hussam studierte in Damaskus Politikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen. Parallel dazu arbeitete er als schreibender Journalist. Seit 2015 lebt er in Deutschland. Er ist Gründer und Chefredakteur von kohero. „Das Magazin nicht nur mein Traum ist, sondern es macht mich aus. Wir sind eine Brücke zwischen unterschiedlichen Kulturen.“

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