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Arab Filmclub zeigt: „Kaum öffne ich meine Augen“

Im Mai letzten Jahres haben wir euch den Arab Filmclub Hamburg vorgestellt – ein Projekt von Geflüchteten, das internationale Filme auf arabisch untertitelt.

Foto von der offiziellen Film-Seite: www.kairosfilm.de

Es werden sowohl deutsche als auch Filme gezeigt, die zum Teil aus den Ländern der Geflüchteten stammen, damit jede Seite die Kultur des Anderen sieht. Organisiert wird dieses tolle Projekt mit dem B-Movie. Das kleine Kino auf St. Pauli bietet als gemeinnützig organisierter Verein einen offenen Raum für kulturellen Austausch und Vernetzung.

„Kaum öffne ich meine Augen“ – Ein Plädoyer an die persönliche Freiheit

Am kommenden Sonntag zeigt der Arab Filmclub einen Film, der von den Kritikern für seine Sensibilität und Kraft gelobt wird: Die tunesische Produktion „Kaum öffne ich meine Augen“ spielt zur Zeit des so genannten arabischen Frühlings – ein fesselndes Portrait einer jungen Frau, die mit Musik und rebellischem Herzen gegen einengende gesellschaftliche Strukturen ankämpft.

Der Kampf in einer Männerwelt

Tunis im Jahr 2010. Die 18-jährige Farah hat ihr Abitur gemacht und die Eltern sehen sie bereits als Ärztin vor sich. Doch Farahs Leidenschaft ist die Musik. In ihrer Rock-Band singt sie sich mit politischen Texten den Frust von der Seele. Zuhause versucht die Mutter, ihre Tochter zu ermahnen, dass sich eine junge Frau in Tunesien nicht alles erlauben kann und etwas mehr Zurückhaltung besser für sie wäre. Doch eben das will Farah nicht. Schließlich gehört sie einer Generation an, die vor wenigen Jahren auf die Straße ging, um Dinge zu ändern …

Lebendiges Film-Debüt voller Herzblut

Das Spielfilm-Debüt von Leyla Bouzid zeichnet mit viel Feingefühl ein mitreißendes Bild jugendlicher Neugier, die von Freiheitsdrang und Rebellion beseelt ist. Es ist zu spüren, dass Bouzid den Wunsch nach Aus- und Aufbruch ihrer Protagonistin teilt – so intensiv holt sie den Zuschauer ab und lässt ihn in Farahs Welt eintauchen. Und es ist nur allzu verständlich, da sich Bouzid in einem Männerberuf behauptet. Ihr Vater ist einer der bekanntesten Regisseure Tunesiens und so gelang ihr der Einstieg in die Filmproduktion, nachdem sie in Paris studierte. Nun erzählt sie die Geschichte einer Frau, die entgegen aller Widerstände ihrer Passion folgt und sich gegen die Doppelmoral patriarchischer Konventionen auflehnt.

Musik verbindet und stärkt

Der Film bezieht seine Intensität u.a. aus einer Vielzahl spannender Figuren sowie der kraftvollen Musik – die sowohl umstürzlerische als auch einigende Stärke ausstrahlt – und spiegelt nicht nur den Herzenswunsch einer ganzen Generation wider. Denn mit der Zeit erkennt der Zuschauer: Farahs Mutter ist gar nicht so anders als ihre kämpferische Tochter …

Und hier kommt ihr in den Genuss dieses Herzenswerks:

B-Movie, Brigittenstr. 5; Vorstellungsbeginn: 15 Uhr; Länge: 102 Min.; Arabische Originalfassung mit deutschem Untertitel.

Quellen & Trailer: Filmfotos, Kritiken.de, Trigon-Film.org

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Autorengruppe
Omar kommt aus Aleppo, Syrien und lebt seit 2015 in Deutschland. Er macht eine Ausbildung zur IT-Fachkraft. Er ist seit Langem ehrenamtlich engagiert und hat den Arab Film Club mitgegründet, der regelmäßig arabische Film deutsch untertitelt und in Hamburg zeigt.

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