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Speis und Trank mit Familienanschluss

Unsere Autorin Genia denkt über Speisen mit Familiennamen nach und erklärt euch, wie Béchamelsauce gemacht wird und warum sie so heißt.

Jeder Mensch hat einen Namen, genau gesagt, meistens Vornamen und Familiennamen. Ich zum Beispiel habe auch noch einen Vaternamen und einen Doppelnamen, außerdem besitze ich noch einen Künstlernamen. Ihr denkt wahrscheinlich: Schön und gut, aber was hat das mit der kulinarischen Kolumne zu tun?

Manchmal trägt auch ein Essen einen Familiennamen!

Boeuf Stroganoff, Schillerlocke, Bismarckhering, Béchamelsauce, Sandwich, Earl Grey Tee, Leibniz-Kekse und Mozartkugeln! Jede dieser Speisen hat eine Geschichte und gehört irgendwie zu der Person. Es gibt unzählige schaurig-schöne Märchen, Mythen und Legenden, wo es wegen des Geheimnisses eines Familienrezepts Betrug und Verbrechen gab. In jeder Großfamilie gibt es ein Buch mit den besten Rezepten aus allen Generationen, mit Verbesserungs-Notizen und Fettflecken drauf (liegt gleich neben dem Skelett im Schrank). Auch in unserer Familie haben wir besondere Gerichte wie Hünemörders Hochzeitsuppe (Hünemörder ist der Familienname), Zarte Tarte, Wiener Döner oder Chicken Exploded mit dazugehörenden Anekdoten.

Aber lasst uns nochmal über die berühmte Béchamelsauce reden

Über Soßen habe ich nämlich bis jetzt nur wenig berichtet.
Es gibt viele Theorien zur Entstehung des Rezepts: Eine Version ist, dass die Soße von italienischen reisenden Köchen im 16. Jahrhundert an den französischen Königshof gebracht wurde. Eine weitere Version schreibt die Sauce Louis de Béchamel, einem reichen Bankier, zu. Béchamel war aber nur der Namensgeber, nicht der Erfinder.

Also, so geht Béchamelsauce

Einen Esslöffel Butter bei mittlerer Hitze in einem Topf zerlassen. Sehr fein geschnittene Zwiebelwürfel darin anschwitzen. Bitte nicht bräunen! 1-1,5 Esslöffel Mehl einrühren. 300 bis 500 ml Milch Schluck für Schluck und unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen in den Topf gießen und dabei kurz aufkochen. Dann für ca. 10 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen und immer wieder gut durchrühren bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Die Soße salzen, pfeffern und mit frisch geriebener Muskatnuss abschmecken. Fertig ist Béchamel, die Mutter aller weißen Soßen!
Wenn die Soße zum Überbacken von Lasagne oder Moussaka verwendet wird, dann lasse ich noch ein wenig geriebenen Parmesan darin schmelzen. Für ein Kartoffelgratin peppe ich Béchamelsauce mit frischer Petersilie und Dill auf.

Guten Appetit!

Dazu ein kulinarisches Krimi-Hörspiel hören. Eure Genia L.

PS: Es gilt auch umgekehrt: Prominente Menschen mit Nachnamen, die an Essen erinnern: Shia LaBeouf, Kevin Feige, Sean Bean, Halle Berry, Kevin Bacon …

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Genia ist freie Künstlerin und für Bilder und Illustrationen bei kohero verantwortlich. „Ich liebe meine kulinarische Ecke und bin ständig auf der Suche nach verrücktesten Rezepten für Euch.“

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