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Das Warten ist für Senioren und Geflüchtete gleich

Wir warten alle auf etwas... - das ist Teil des Lebens. Als Flüchtling müssen wir immer warten: auf unsere Aufenthaltsgenehmigung, den Deutschkurs, Freunde zu haben, unsere Familie nachzuholen, einen Job zu finden, in unsere Länder zurückgehen zu können, unsere Träumen zu verwirklichen, die deutsche Kultur zu verstehen, eine Ausbildung zu finden, unsere Liebe zu finden, eine Wohnung zu finden, ein normales Leben zu leben und unseren Lehrern Arabisch beibringen zu können.

Aus diesem Grund fanden wir die Ausstellung „Warten“ in der Hamburger Kunsthalle sehr interessant. Aber wir wollten nicht alleine gehen, sondern mit anderen Menschen, die auch warten wie wir, zum Beispiel Senioren. Deshalb organisierte das Flüchtling-Magazin und Wege aus der Einsamkeit e.V. eine Veranstaltung, die Flüchtlinge und Senioren gemeinsam in die  Ausstellung „Warten“ brachte.
Sieben
Flüchtlinge und sieben Senioren gingen am 2. Juni miteinander ins Museum.

Moaayad Audeh ist Flüchtling und Mitarbeiter des Flüchtling-Magazins. Er sagt:

Moaayad Audeh

„Wir müssen immer auf etwas warten- wie die Senioren. Daher wollten wir miteinander in die Ausstellung „Warten“ gehen. Ich bin sehr interessiert an den Senioren, weil sie oft allein leben- wie wir. Sie kennen das Gefühl der Einsamkeit wie wir. Wir sind gleich und wir brauchen einander um miteinander zu leben”.

Julia von Weymarn hatte als Mitarbeiterin des Flüchtling-Magazins die Veranstaltung mitorganisiert. Sie ist begeistert:

Julia von Weymarn

“Es war ein lebendiger Nachmittag. Wir waren alle so im Gespräch miteinander, dass wir öfter vom Aufsichtspersonal angesprochen wurden, doch bitte etwas leiser zu sein 😉 – das war toll. Gemeinsam etwas erleben, baut Hemmungen und Ängste ab und lässt alle profitieren. Wir machen das wieder!

Dagmar Hirche, von Wege aus der Einsamkeit e.V., schrieb uns danach: “Ich fand, es war ein toller gemeinsamer Besuch. Wir haben uns über die Bilder in der Ausstellung ausgetauscht. So kommen Senioren und Flüchtlinge ins Gespräch und das Alter spielt keine Rolle.

Ich habe wahrgenommen, dass sich eine Seniorin und ein Flüchtling verabredet haben, sich wieder zu treffen, um sich gegenseitig zu unterstützen. In meinen Augen muss es viel mehr Begegnungen dieser Art geben, nur so kann Verständnis

Dagmar Hirche

und Toleranz auf beiden Seiten entstehen. Wir von Wege aus der Einsamkeit e.V. profitieren sehr stark davon, dass uns Flüchtlinge ehrenamtlich bei unseren Versilberer-Runden unterstützen.“

Eine Seniorin sagte uns:

„Es gibt so viele Gemeinsamkeiten, die wir aber nicht voneinander wissen. Ich hätte Lust, wieder etwas gemeinsam zu unternehmen. Setzt mich auf Eure Liste für Informationen. Ich komme wieder!“

Es gibt Senioren, die Angst vor uns haben, weil sie keinen Kontakt zu uns haben. Aber wir können miteinander die Ängste überwinden, wir können uns kennenlernen. Wir können zusammen zu Veranstaltungen gehen. Und gemeinsam weiter gehen. Flüchtlinge brauchen Senioren um Deutsch zu lernen und die deutsche Kultur zu verstehen. Und die Senioren brauchen Flüchtlinge, um etwas Schönes zu erleben und sich zu unterhalten, zu reden.

Ein Dank geht an KulturLeben Hamburg e.V., die uns ermöglichten haben, für alle einen kostenfreien Nachmittag zu organisieren.

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Hussam studierte in Damaskus Politikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen. Parallel dazu arbeitete er als schreibender Journalist. Seit 2015 lebt er in Deutschland. Er ist Gründer und Chefredakteur von kohero. „Das Magazin nicht nur mein Traum ist, sondern es macht mich aus. Wir sind eine Brücke zwischen unterschiedlichen Kulturen.“

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